Artikel der Rheinischen Post vom 17.02.2021:
VIERSEN | Wenn es möglich gewesen wäre, dann hätten im Vereinsheim des Viersener Tennis- und Hockeyclubs (VTHC) die Sektkorken geknallt. „Wir hätten gerne gefeiert. Das geht pandemiebedingt nicht, aber wir werden es nachholen“, sagt Heino Müllers, der Vorsitzende des Vereins. Der Grund zur Freude ist die Zusage von Andrea Milz (CDU): Die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt gab weitere Fördermaßnahmen im Rahmen des Landesprogramms „Moderne Sportstätte 2022“ bekannt. Der VTHC erhält aus dem Topf 95.460 Euro.
Mit dem Geld sollen die Tennisanlagen saniert werden. „Drei unserer Plätze, die an das Gebiet der Deponie grenzen, sind im Laufe der Jahrzehnte abgesackt. Wir haben einen Bodenunterschied von bis zu 30 Zentimeter. Das heißt, die einen spielen bergauf beziehungsweise bergab“, sagt Müllers. Der Boden an der Deponie senkt sich millimeterweise ab. Über die Jahre summiert sich dies. Für eine Sanierung müssen die fünf Materialschichten, die den Tennisbodenbelag bilden, alle ausgebaggert und entsprechend neu angelegt werden. „Das sind Kosten, die wir so nicht stemmen können. So viel können wir über die Mitgliedsbeiträge gar nicht ansparen“, sagt Müllers. Daher kam der Fördertopf, auf den Vereine mit eigenen oder angepachteten Flächen zurückgreifen können, genau richtig.
Der VTHC reichte, fachlich unterstützt vom Stadtsportbund, seine Bewerbung bezogen auf die Tennisplatzsanierung ein. Der Eigenleistungsanteil der Antragssumme liegt bei 15 Prozent. Hier gab der Verein den Einsatz von Arbeitsstunden seitens der Mitglieder als auch Sponsoren an, die mitfördern wollen. „Wir haben im Vorfeld natürlich die Fühler nach Unterstützern ausgestreckt. Wobei wir uns freuen, wenn es noch mehr werden würden, da wir noch mehr vorhaben“, sagt Müllers. Für die Sanierung der drei Plätze geht der VTHC von Kosten in Höhe von 57.000 Euro aus. Wobei hier neben der Bodenherstellung die Ausgaben für eine automatische Bewässerung mit Zeitschaltuhr eingeschlossen sind. Die weiteren sieben Plätze sollen ebenfalls mit einer solch modernen Bewässerung ausgerüstet werden. Die geschätzte Summe liegt bei 14.000 Euro. „Bislang arbeiten wir mit Dreifüßen, die immer entsprechend umgesetzt werden müssen. Das ist für den Platzwart bei zehn Plätzen ein Wahnsinns-Gerenne“, sagt Müllers.
Des Weiteren möchte der Verein die Tennisplätze mit einer neuen Zaunanlage versehen. Allein für ein Doppelfeld liegen die Kosten bei 16.000 Euro. Damit ist die Fördersumme schnell gesprengt. Für alle Umzäunungen reicht das Geld nicht. Zumal noch Kleinigkeiten hinzukommen, die die Anlage in ihrer Funktion weiter ertüchtigen. Müllers nennt das Beispiel des langen Weges entlang der Tennisanlagen. „Wir werden in Eigenleistung den Weg aufbaggern, da wir das für die Bewässerung machen müssen. Zeitgleich werden wir Kabel für eine Beleuchtung mit einbringen und eine Beleuchtung installieren“, informiert der Vorsitzende. Das alles verursacht weitere Kosten.
Ein weiterer Wunsch betrifft das Hockeyfeld, das 2009 einen Kunstrasenplatz erhielt. Eine Tiefenreinigung der Anlage ist von Nöten und die Fangnetze müssen erneuert werden. Kostenpunkt: 6000 Euro. Das alles trägt zu einer Aufwertung der Anlage bei und macht sie für die nächsten 15 bis 20 Jahre fit. „Dann haben wir erst einmal Ruhe und können uns ganz dem Sport widmen“, sagt Müllers. Der VTHC hätte die Arbeiten gerne vor dem Saisonstart 2021 umgesetzt. Aber die Platzbauer am Linken Niederrhein sind derzeit mehr als nur ausgebucht. Vielleicht schaffe man es, die Bewässerung vor Saisonstart zu realisieren und auch bei den Zäunen könnte man starten, so der Vorsitzende. Die Sanierung der drei Tennisplätze wird definitiv erst im Herbst angegangen. Mitte Oktober sollen die Bagger anrücken.
INFO
Hilfe Von dem Programm „Moderne Sportstätte 2022“ profitieren bereits mehr als 1500 Sportvereine aus ganz NRW. Mit dem Programm werden Investitionsmaßnahmen zur Modernisierung, Instandsetzung, Sanierung, Ausstattung, Entwicklung, zum Umbau und Ersatzneubau von Sportstätten und -anlagen gefördert.
Insgesamt 300 Millionen Euro stehen zur Verfügung.