29.09.2019
Am Samstag, den 28.09., stand für die weibliche Jugend A die Endrunde in der Verbandsliga an. Beim HC Essen 99 trafen sich neben dem VTHC und dem Gastgeber, die das zweite Halbfinale gegeneinander spielen sollten, auch die SG Palotti Rheinbach, der Gruppenerste aus der Viersener Gruppe, auch der HC Georgsmarienhütte, die sich in einem spannenden und engen ersten Halbfinale duellierten. Die Mädels aus Niedersachsen konnten letztlich mit 2:3 gewinnen und standen somit im Finale.
Das zweite Halbfinale, die Viersenerinnen forderten den Gastgeber heraus, begann verhalten. Beide Mannschaften tasteten sich im beginnenden Regen vorsichtig ab. Viersen hatte zwar mehr Ballbesitz, kam aber kaum gut über die Mittellinie, Essen hingegen war im direkten Duell körperlich überlegen, blieb aber ebenso blass im Angriff. Nach ein paar Minuten wurde der Gastgeber besser, gestaltete das Spiel ausgeglichener und konnte nach guten zehn Minuten nach einem guten Angriff über die rechte Seite in Führung gehen, als die VTHC-Abwehr sich unsortiert zeigte und eine Angreiferin aus halbrechter Position platziert flach abschloss.
Dieser Treffer zeigte Wirkung bei den Gästen, die sich ein paar Minuten finden mussten, dann aber gut mitspielten, offensiv schöne Aktionen zeigten und selber zu einer Handvoll Chancen kamen, diese aber nicht nutzen konnten. Essen stand defensiv sehr sicher, verwaltete das Spiel, zeigte aber kaum Anreize, das Spiel entscheiden zu wollen. Die Partie schaukelte so vor sich hin, im intensiver werdenden Regen war es zwar keine technisch hochklassige, aber absolut spannende Partie. Mit dem knappen 1:0 für Essen ging es in die Pause.
Aus dieser kamen die Niederrheinerinnen sehr druckvoll, setzten den Gegner früh und schön unter Druck, erzwangen so Fehler bei den Essenerinnen und Torchancen. Aber diese Phase währte nicht lange, gerade mal fünf Minuten lang. Danach musste man durchschnaufen, die Gastgeberinnen nutzen dies, schnürten den VTHC hinten ein, drückten nun auf das zweite Tor und standen in der Defensive sehr sicher.
Neun Minuten vor Schluss konnte Marie zwar einen Abschluss gut halten, verlor den Ball aber außer Augen, dieser landete hinter ihr, eine Essenerin schaltete am schnellsten und schob zum 2:0 ein. Das Spiel schien gelaufen, Essen schaltete wieder in den Verwaltungsmodus um, Viersen wollte zwar noch ein Tor erzielen, aber erst in den letzten Minuten konnte man durch Johanna und Louisa sich nach guten langen Bällen Chancen erspielen, Louisa konnte 35 Sekunden vor Schluss noch das 1:2 erzielen.
Zu mehr reichte es nicht mehr. Der HC Essen 99 war am Ende der verdiente Sieger, doch auch der VTHC konnte sich gerade in der ersten Hälfte gut präsentieren. Nun ging es im quasi Wiederholungsspiel gegen Rheinbach sowohl um den dritten Platz, aber auch um einen guten Saisonabschluss.
Gerade nach dem – immer noch in den Reihen des VTHC – kontrovers diskutierten Gruppenspiels auf Viersener Rasen, , dass Rheinbach mit 1:3 gewinnen konnte – war die Anspannung vor dem Spiel bei den Mädels spürbar. Der gerade zum Schluss des Halbfinales starke Regen, nach Abpfiff war es fast schon Platzregen, hörte auf, der Rasen wurde wieder bespielbar, und die Mädels brannten auf Revanche.
Dies brachten sie in der ersten Hälfte auf den Platz. Wie eine Feuerwehr rollte eine Angriffswelle nach der anderen auf das Rheinbacher Tor, gerade über rechts kam man immer wieder gut in den Kreis, doch der Ball wollte einfach noch nicht über die Torlinie. Die SG Palotti kam nur zweimal gefährlich in das letzte Viertel, aber beide Male wurde der Angriff gut nach außen weg verteidigt.
Das Mittelfeld gehörte dem VTHC, in allen wichtigen Statistiken war man die überlegene Mannschaft – doch wenige Sekunden vor der Pause tauchte auf einmal eine Stürmerin von Rheinbach frei im Viersener Schusskreis auf, Marie kam heraus, der Ball blieb bei ihr hängen, die Angreiferin lag am Boden. Die eine Schiedsrichterin – die Trainerin von Rheinbach, deren Entscheidungen schon im Gruppenspiel für negatives Aufsehen sorgten – wollte einen Siebenmeter gesehen haben, der andere Schiedsrichter hingegen ließ sich nicht in seinen Schusskreis hineinreden und entschied auf Abschlag. Mit diesem Aufreger ging es in die Pause.
Wie schon in Hälfte eins dominierte der VTHC zu Beginn der zweiten Hälfte das Spiel, doch schleichend ließen die Kräfte nach. Im Gegensatz zu Rheinbach hatte man kein Spiel Pause nach seinem Halbfinale, auch dem hohen Tempo der Anfangsphase musste man nach und nach Tribut zollen. Doch Rheinbach konnte daraus noch kein Kapital schlagen, noch war der VTHC zu dominant. Neun Minuten vor Schluss konnte sich Leo auf rechts dann gut durchsetzen, drang in den Kreis ein und kam auf halbrechts zum Abschluss, dieser kullerte an Freund und Feind vorbei in das Tor. 1:0 für den VTHC, grenzenloser Jubel bei allen.
Doch nun schlug das Ruder endgültig um. Kaum mehr Pfiffe für den VTHC durch die Schiedsrichterin von Rheinbach, klarste Fouls wurden nicht gegeben. Die Stimmung im Essener Stadion kochte hoch. Viersen wurde nervös, fahrig, agierte schlampig; Rheinbach war nun sicherer, konzentrierter. Der Viersener Trainer hatte schon eine Vorahnung, als drei Minuten vor Schluss Rheinbach erneut gefährlich in den VTHC-Schusskreis kam, auf halbrechts zum Abschluss kam. Der Ball rollte auf Marie drauf, diese berührte in zwar, konnte aber den Einschlag nicht verhindern. Der Schock saß tief, beide Mannschaften retteten sich gerade noch in das Shoot-Out. Bitter für Viersen, glücklich für Rheinbach.
In diesem sollte Rheinbach anfangen und Viersen demnach nachziehen:
Die erste Schützin von Palotti läuft an, und versenkt den Ball cool im Tor.
Johanna als erste Viersenerin macht es eigentlich gut, bleibt jedoch am Keeper hängen.
Marie kann beim zweiten Rheinbacher Versuch die Ecke ahnen, ist am Ball, dieser rollt jedoch gegen den Pfosten, sodass die Schützin innerhalb der Zeit noch das Tor erzielen kann.
Beim zweiten Viersener Versuch bleibt Louisa ebenfalls an der gut agierenden Keeperin hängen.
Doch nun muss auch Rheinbach Federn lassen, Marie hält den dritten Anlauf sehr sicher.
Leonie im dritten Viersener Anlauf rutscht der Ball ab, sodass keine Gefahr entsteht.
Marie ahnt wie schon bei den beiden vorhergehenden Penaltys die Ecke, hält den Ball gut fest, bekommt jedoch einen unabsichtlichen Tritt gegen den Kopf ab. Sie kann aber unter Schmerzen weitermachen.
Nun musste Lilo treffen, damit Viersen noch eine kleine Chance auf den Sieg hatte. Und sie macht es gut, verlädt den Keeper, trifft den linken Pfosten, bleibt dann jedoch im Rasen hängen. Die Keeperin kann den Ball so klären, das Spiel ist aus.
Alles in allem muss man trotz des bitteren Verlaufes dieser Endrunde festhalten, dass die Mädels vom VTHC in beiden Spielen auf Augenhöhe agieren konnten, gerade im Spiel um Platz 3 die dominante Mannschaft waren und nur durch viel Pech nicht gewinnen konnten. Trotzdem ist es für die Mädels ein Riesenerfolg gewesen, auf die Hallensaison kann man sich freuen.