Hockey: Herren verteidigen Aufstiegsplatz im Spitzenspiel

Mit einem 6:6 (5:3) haben die Viersener Hockeyherren im Spitzenspiel und Lokalderby beim Gladbacher HTC 3 den Aufstiegsplatz in die 1. Verbandsliga verteidigt, es aber verpasst, sich von der Konkurrenz abzusetzen.

Spitzenspiel am Sonntagabend, Erster gegen Zweiter, dazu noch Derby – die Vorfreude und Anspannung auf diese Partie war auf beiden Seiten sehr stark vorhanden. Die Viersener Herren konnten dabei zuversichtlich in die Partie gehen, auf Gladbacher Seite war nur ein Wechselspieler verfügbar, bei vier eigenen Wechseloptionen ein klarer Vorteil.

Die Gäste kamen wie die Heimmannschaft gut in die Partie, beide Teams zeigten ein hohes Niveau für die Liga. Der VTHC hatte leichte Feldvorteile, war aber nicht zwingend in den Aktionen, zu oft fehlte am Ende die entscheidende Präzision. Auf der Gegenseite hatte der GHTC aber auch wenige Gelegenheiten, konnte aber zwei Strafecken aus zwei Möglichkeiten verwerten. Dem VTHC gelang es nur einmal, einen Torerfolg zu bejubeln, nach schöner Kombination traf Tim Eichstädt aus kurzer Distanz.

So ging es im zweiten Viertel weiter, Viersen bestimmte optisch die Partie, kam aber zu selten mit der notwendigen Präzision nach vorne – und wenn, dann hielt der glänzend aufgelegte Gladbacher Keeper ein ums andere Mal. Begünstigt durch einige individuelle Fehler der Viersener Abwehr konnten die Vitusstädter auf 3:1 und 5:2 davonziehen.

Viersen blieb aber dran, im Spiel und konnte durch Tim Eichstädt, der im Fallen nach sehenswerter Vorlage von Jonas Kreutzberg seinen zweiten Treffer an diesem Tag erzielte, sowie Daniel Klingohr Sekunden vor der Halbzeit nach grandioser Kombination über das ganze Spielfeld mit einem Rückstand von nur zwei Toren (5:3) in die Halbzeitpause gehen.

Zwei Tore aufzuholen sind in der Halle kein Kunstwerk, gerade in einer solch engen Partie. Dafür wäre aber eine entsprechende Leistungssteigerung vonnöten, bislang hielt der VTHC durch seine eigene Schludrigkeit vorne wie hinten den Verfolger aus Gladbach in der Partie.

Diese Leistungssteigerung kam nach der Halbzeitpause, früh m dritten Viertel erzielte Jonas Kreutzberg nach Konter mit Tim Eichstädt sowie mehrmaligem energischen Nachfassen und Nachsetzen das 5:4 aus kurzer Distanz. Was sich in dieser Szene klar fassen ließ: Viersen wollte, Viersen setzte immer wieder nach und eroberte sich die zweiten und dritten Bälle. Damit war der Ton für die zweite Hälfte gesetzt. Eine völlig konzentrierte, aber auch ruhig agierende Mannschaft erhöhte mit jeder Minute das Pensum, ließ bis auf vereinzelte Szenen, die auf der individuellen Qualität der Gladbacher basierte, nichts mehr zu.

Für den Ausgleich sollte es noch nicht reichen, zuvor konnte der GHTC noch einmal auf 6:4 stellen, doch auch dieser Gegentreffer bewirkte nichts bei der Viersener Mannschaft. Siebeneinhalb Minuten vor Ende nahm Trainer Lukas Zishart seinen Keeper zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Feld, in künstlicher Überzahl sollte nun der Sieg erzwungen werden. Gladbach kam gar nicht mehr in den Viersener Schusskreis, immer wieder war früh ein Viersener Schläger dazwischen, auch das hohe Pressing zeigte Wirkung.

Die konditionellen Vorteile schlugen nun klar zugunsten des VTHC aus. Fünf Minuten vor Schluss wurde dann Kreutzberg mit einem langen Ball von Carsten Schütz aus der Abwehr diagonal durch den Block gefunden, der heranstürzende Keeper holte ihn von den Beinen. Siebenmeter, der Gefoulte trat selber an und verwandelte durch die Handschuhe des die linke Ecke ahnenden Keepers zum 6:5.

Das Powerplay des VTHC hielt weiter an, aber der – wie schon erwähnt – grandios agierende Keeper der Gladbacher hielt seinen Farben die Führung mit mehreren Glanzparaden fest. Einhundert Sekunden vor Schluss reichte es aber nicht mehr, Kreutzberg verwandelte eine Strafecke zum 6:6-Ausgleich trocken links unten.

Trotz des Ausgleichs spielte der VTHC weiter auf Sieg, agierte weiter mit sechs Feldspielern, bekam aber keine gute Szene mehr. Der Endstand in diesem intensiven und packenden Spiel mit 6:6 kann für beide Seiten annehmbar sein, da beide Teams in jeweils einer Hälfte die bessere Mannschaft waren.

Dennoch ist festzuhalten, dass gerade für die Viersener Hockeyherren ein Sieg heute durchaus im Bereich des Möglichen gewesen war, da man in Halbzeit eins den Gegner zu sehr einlud, anstatt seinen Stiefel wie dann in Hälfte zwei umzusetzen.

Die Hinrunde ist nun vorbei, nach fünf Spielen stehen zehn Punkte sowie weiter der erste Platz in der Gruppe B der 2. Verbandsliga zu Buche. Dank des Unentschiedens gegen den ärgsten Verfolger aus Gladbach ist der Vorsprung weiter nur ein Punkt auf diesen, auch der HC Velbert 2 ist nur drei Punkte entfernt auf Platz 3 und mit noch zwei Nachholspielen. Am kommenden Sonntag geht es um 10:00 Uhr mit dem nächsten Derby weiter, man gastiert wieder in Mönchengladbach beim Tabellenvorletzten vom Rheydter SV.