Nach zwei bitteren Niederlagen gegen die Abstiegskonkurrenten aus Neuss und Leverkusen haben die Viersener Hockeyherren gegen den Tabellenzweiten vom Düsseldorfer SC einen überraschenden Punktgewinn eingefahren. Beim 1:1 (0:0)-Remis an diesem Sonntagmorgen überzeugte der Tabellenletzte mit einer geschlossen guten Mannschaftsleistung und großem Einsatz.
Viersen kam sehr gut in die Partie, dasselbe galt aber auch für den Gast aus Düsseldorf. Beide Teams warteten in der Defensive ab, standen im Halbfeld und überließen der anderen Mannschaft die Initiative. Da beide Abwehrreihen trotz guter Ballstafetten wenig zustande brachten, zeigte die hohe Aufmerksamkeit, die auf beiden Seiten herrschte. Der DSC hatte das leichte Chancenübergewicht, aber die wenigen Abschlüsse konnten von Niklas Dejosez im Viersener Tor ohne Probleme abgewehrt werden.
Mit einem leistungsgerechten 0:0 ging es in das zweite Viertel. Viersen wagte sich nun mehr nach vorne, zeigte schöne, gefällige Kombinationen, hatte aber Pech im eigenen Abschluss. Dazu kam Pech, als Tim Schaefer nach Ballgewinn alleine auf den Keeper zulief, vor dem Schusskreis per Grätsche zu Fall gebracht wurde, aber sowohl der Strafeckenpfiff als auch die konsequente Zeitstrafe gegen den Verteidiger ausbliebt. Auf der Gegenseite brachten die Landeshauptstädter nichts zustande, verzweifelten sichtlich an dem Viersener Platz und der guten Abwehr der Grenzländer.
0:0 zur Pause, schon jetzt mehr, als man vor dem Spiel erwartet hatte. Da aber kein Leistungsgefälle zwischen dem Tabellenzweiten und dem Tabellenletzten erkennbar war, ging der Zwischenstand völlig in Ordnung. Zumal man durchaus das Argument bringen konnte, dass der VTHC die bessere Mannschaft in Hälfte eins war.
Die Konzentration in den Viersener Aktionen wurde weiter hochgehalten. Die Abwehr stand weiter gut, man kombinierte gut durch die eigenen Reihen – ironischerweise war es dann ein sehr einfacher Angriff, der die Führung erbrachte: Carsten Schütz schickte aus der Abwehr per langem Schlag Matthias Jansen auf dem rechten Flügel, der dann punktgenau hart auf den langen Pfosten flankte, an dem Youngster Lennart Riedel cool blieb und mit seinem ersten Herrentor zur Führung einschob.
Die Führung hielt aber nicht lange, Düsseldorf kam nach einer Eckenserie, bei der zumindest die letzte Strafecke fraglich aus sicht der Viersener war, zum ebenso verdienten Ausgleich. Der VTHC ließ sich davon aber nicht entmutigen, spielte weiter sein Spiel und hatte Pech, dass Flo Berloznik kurz vor der letzten Viertelpause per Stecher am langen Pfosten nach erneuter Flanke von Jansen das 2:1 knapp verpasste.
Die Grenzländer erwarteten einen Sturmlauf der favorisierten Gäste, dieser blieb aber erstaunlicherweise aus. Zwar war der DSC im letzten Viertel die bestimmende Mannschaft, besonders viele Chancen erspielten sich diese aber nicht. Die Viersener Abwehr stand sicher, ließ nichts Gefährliches zu, kassierte ebenfalls keine Strafecke mehr. Dazu kamen noch gefährliche eigene Angriffe, es fehlte aber das Pech im Abschluss, um sich mit einem weiteren Tor zu belohnen.
Es blieb also beim 1:1 – ein eminent wichtiger Punktgewinn für den VTHC. Spielerisch zeigte man eine der besten Leistungen der gesamten Saison, dazu gab es die erhoffte Reaktion nach den Niederlagen gegen Neuss und Leverkusen. Damit zieht man vorerst auf einen Punkt wieder an Leverkusen heran. Die kommenden zwei Wochenenden ist spielfrei, es geht erst am 26.05.2024 weiter, wenn der Hellerhofer SV um 10 Uhr in Viersen gastiert.