Hockey: Herren treten auf der Stelle

Neues Jahr, altes Spiel: trotz einer unterm Strich guten Leistung der Viersener Hockeyherren geht das dritte Spiel in Folge verloren. Im nachgeholten Lokalderby gegen den Crefelder SV verlor man im ersten Viertel durch einen frühen Doppelschlag den Anschluss, kämpfte sich mehrmals in das Spiel zurück, schaffte jedoch nicht den Ausgleich. Nach der 5:10-Niederlage geht der Blick nun nach unten.

 

Dabei startete der VTHC gut in die Partie, erspielte sich nach zwei Minuten die erste Strafecke, die Daniel Klingohr nicht verwerten konnte. Krefeld hatte kurz danach ebenfalls die erste Strafecke, die nach Wiederholung versenkt wurde. Und keine 60 Sekunden später klingelte es erneut im Viersener Tor, nach Pfostenschuss staubte der Stürmer vor leerem Tor ab. Die nächsten Minuten wog das Spiel hin und her, beide Seiten konnten sich kaum klare Chancen erspielen, sodass der CSV den Vorsprung relativ ungefährlich verwalten konnte. In der letzten Minute vor der ersten Viertelpause erhöhten die Gäste auf 0:3 nach schönem Alleingang.

 

0:3 nach dem ersten Viertel, den Start in das neue Jahr hat man sich besser vorgestellt. Auch im zweiten Viertel ging es ähnlich unglücklich los, eine Strafecke nach nicht einmal einer Minute gegen sich, die aber gehalten wurde. Dies schien für den VTHC ein Weckschuss zu sein, innerhalb weniger Minuten verkürzten Lukas Fegers nach schöner Vorarbeit von Tim Eichstädt sowie Linus Tweer per Siebenmeter auf 2:3. Viersen blieb dran, schaffte es aber nicht, den mittlerweile verdienten Ausgleich zu schießen. Krefeld hatte man im Griff, ließ nichts zu, aber kreierte auch zu wenig. Außer einer Halbchance durch Peter Fegers aus spitzem Winkel von rechts entstand trotz kurzer Überzahl zur Mitte des Viertels aufgrund einer grünen Karte gegen Krefeld kaum Gefahr für das Krefelder Tor. So war das 2:4 zwei Minuten durch Strafecke vor der Halbzeitpause unglücklich, da es den Spielverlauf konterkarierte.

 

Wie schon im zweiten Viertel, hatte man im dritten Viertel einen denkbar schlechten Start: nach 30 Sekunden wurde ein Siebenmeter gegen Viersen verhängt, der zum 2:5 verwandelt wurde. Quasi im Gegenzug vergab der VTHC die Chance auf Verkürzung per Strafecke, danach wurde das Spiel sehr hektisch. Beide Seiten warfen die Taktik über Bord, ließen sich vom Gegner anstecken, machten das Spiel unnötig hektisch. Sechs Minuten vor Ende wurde Tim Eichstädt nach Stockfoul ebenfalls mit Grün vom Platz gestellt, Viersen überstand die Unterzahl gut, kassierte im Anschluss aber zwei schnelle Gegentore zum 2:7. Eine letzte Strafecke für den VTHC Sekunden vor der Viertelpause wurde erneut nicht genutzt.

 

Im vierten Viertel kassierte der VTHC erneut ein schnelles Gegentor – diesmal nach 80 Sekunden – und zeigte dann, wie schon im zweiten Viertel, eine Reaktion. Strafecke erspielt, vergeben, Matthias Jansen verkürzte 10 Minuten vor Ende nach Querpass von Philip Eichstädt auf 3:8, Linus Tweer kurz danach per Strafecke auf 4:8. Auf einmal schien das Spiel wieder offen, es war noch 8:30 Minuten zu spielen. Aber dann, wieder eine gute Einzelaktion des CSV führte zum 4:9. Viersen ließ sich davon jedoch nicht entmutigen, Matthias Jansen holte den zweiten Siebenmeter für den VTHC heraus, der von Tweer mit seinem dritten Tor an diesem Vormittag verwandelt wurde. Verbunden mit dem Siebenmeter war eine fünfminütige Unterzahl für den CSV aufgrund einer gelben Karte, aber bis auf eine Strafecke, welche (natürlich! will man sagen) vergeben wurde, erspielten sich die Gastgeber keine Torchance. So war das 5:10 in der Schlussminute nicht mehr als Ergebniskosmetik.

 

Was lässt sich festhalten? Das Spiel ging im ersten und dritten Viertel verloren, zusammengerechnet war der Spielstand nach diesen beiden Viertel 0:6. Dass man so kein Spiel gewinnen kann, versteht sich von selbst. Ebenso war zu erkennen, dass man vor dem Tor weniger zielstrebig agierte als Krefeld, die Abschlüsse der Gäste waren besser, weil präziser. Aber positiv festhalten muss man, dass sich der VTHC zweimal in das Spiel zurückkämpfte (im zweiten Viertel und im vierten Viertel nach dem 2:8) und dann auch den CSV klar dominierte. Der Blick geht trotzdem nach drei Niederlagen in Folge nach unten, in der kommenden Woche ist der punktgleiche Vorletzte der Gruppe, der Düsseldorfer HC 3, zu Gast in Viersener Halle.