Hockey: Herren stolpern im Aufstiegsrennen

Die Viersener Hockeyherren kamen am Tag der deutschen Einheit nicht über ein 1:1 beim Tabellenvorletzten Preußen Duisburg heraus und verlieren somit vor dem letzten Spieltag der Hinrunde den Spitzenplatz in ihrer Gruppe. In einem intensiven, vom Kampf betonten Spiel kassierte man in der letzten Sekunde den Ausgleich.

 

Trotz guten Starts der Viersener in die Partie – über rechts erspielten sich die Gäste die ersten Schusskreisszenen mitsamt einer noch nicht genutzten Strafecke – flachte das Spielniveau schnell ab. Viersen verlor den Zugriff auf die Partie, konnte seine technische Überlegenheit nicht auf den Platz bringen und verlor sich in zu vielen Einzelaktionen. Duisburg überzeugte durch konsequente Arbeit gegen den Ball und hielt so seinen Kreis weitestgehend frei von gefährlichen Szenen. Nach knapp 10 Minuten dann ein Schock für den Spitzenreiter, als Matthias Jansen einen Ball aus kurzer Distanz gegen den Kopf bekam und mit stark blutender Platzwunde in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht werden musste.

 

Die nur mit drei Wechselspieler angereisten Viersener hatten plötzlich nur noch Einen auf der Bank sitzen – im Gegensatz zu den Gastgebern, die aus dem Vollen schöpfen konnten, ein klarer Nachteil. Die verbliebene Zeit im ersten Viertel sowie das komplette zweite Viertel verlief ohne große Highlights. Viersen hatte mehr von der Partie, aber bis auf eine weitere Strafecke, die nicht verwandelt werden konnte, blieb man offensiv sehr blass. Da auch die Duisburger sich keine gefährlichen Chancen erspielen konnten, stand zu Pause ein leistungsgerechtes 0:0 auf der imaginären Anzeigetafel.

 

Im dritten Viertel gab es für die Zuschauer*innen keine großen Veränderungen zu sehen: Viersen war die dominante Mannschaft, kam immer wieder gut an die Duisburger Viertellinie – doch im letzten Viertel und gerade im Schusskreis fehlte die Konzentration, fehlte der letzte Biss. Erst mit der Rückkehr von Finn Schläger – der Jansen in das Krankenhaus gebracht hatte – ging ein Ruck durch den VTHC. Letzten Endes war es Alexander Veenhof, der die Gäste nach gutem Rechtsangriff und Gewühl vor dem Tor der Preußen per Rückhandschrubber in Führung brachte.

 

Ebenjener Veenhof hatte im letzten Viertel die Riesenchance auf die Entscheidung, doch er setzte seine Direktabnahme nach starker Vorarbeit von Eric Scheuerle um Millimeter über den Kasten. Mit abnehmender Spielzeit drückte Preußen mehr auf den Ausgleich, doch die Viersener Abwehr stand solide – wenngleich man kaum noch konstruktive eigene (Entlastungs-)Angriffe fahren konnte. Als dann zweieinhalb Minuten vor Schluss Mannschaftskapitän Daniel Klingohr eine umstrittene grüne Karte bekam, agierte das junge Team unbeeindruckt davon und hielt seinem Schlussmann Tim Gedig den Kreis sauber. Die Unterzahl wurde gut überstanden, alles lief auf einen Arbeitssieg für den VTHC hinaus – bis Sekunden vor Abpfiff Preußen sich die zweite Strafecke erspielen konnte, Gedig den ersten Schuss zwar hielt, aber gegen den Nachschuss aus kurzer Distanz keine Chance hatte.

 

Mit dem Abpfiff glich Preußen die Partie aus. Unverdient? Eher nicht. Viersen zeigte an diesem Tag nicht sein bestes Hockey, hatte aber dennoch Chancen auf den Sieg und kann wenigstens einen Punkt mitnehmen. Für die Aufstiegsambitionen sicherlich zu wenig, doch aus diesem Tiefschlag wird die Mannschaft lernen. Noch ist nichts verloren im Aufstiegsrennen. In der Spitzengruppe wird es nach diesem Wochenende eng, der bisherige Verfolger Club Raffelberg 3 konnte durch den 1:5-Auswärtssieg beim Absteiger vom Düsseldorfer SC 2 die Tabellenführung übernehmen, während von hinten der DSD 4 sowie Moers auf zwei Punkte an den VTHC herangerückt sind.

 

In der Spitzengruppe wird es eng, vier Punkte trennen die ersten vier Mannschaften. Jeder Patzer kann nun entscheidend sein. Nun heißt es für die Viersener Herren, am kommenden Wochenende beim Vorrundenabschluss gegen den DSC 2 eine Reaktion zu zeigen. Anschlag ist um 12 Uhr auf heimischer Anlage in Viersen.