Hockey: Herren mit Remis zum Rückrundenstart

Die Viersener Hockeyherren sind mit einem 2:2-Remis gegen den TV Jahn Hiesfeld 2 in die Rückrunde der Feldsaison gestartet. Vor guter Kulisse trotz des mäßigen, regnerisch-kalten Wetters war man die nach zähem Start leicht überlegene Mannschaft, nutzte seine Chancen aber nicht aus.

 

Die Partie startete – und blieb das ganze Spiel über – sehr zäh. Viele Ballverluste auf beiden Seiten im Offensivspiel prägten das Geschehen, viele Pässe kamen nicht an oder wurden zu spät gespielt. Hiesfeld kam besser in die Partie, hatte leichte Feldvorteile und die ersten Kreisszenen, aber keine Abschlüsse auf das Tor von Vincenzo Parasiliti.

 

Erst nach gut zehn Minuten wachte der VTHC auf und hatte ebenfalls erste Kreisszenen: Philipp Heitzer verpasste eine Flanke von rechts nur knapp, kurz danach war es Paolo Parasiliti, der sich nach gutem Lauf von Tim Eichstädt in zentraler Position behauptete und per Rückhandschrubber zum 1:0 traf.

 


(Paolo Parasiliti kurz vor dem Führungstreffer: in typischer Strafraumstürmermanier drückte der Youngster den Ball überlegt zum Führungsreffer über die Linie. Auch ein ansonsten sehr gut agierender Hiesfelder Schlussmann konnte dem nichts entgegensetzen.)

 

Die Führung hielt aber nicht lange, quasi im Gegenzug ließ man den Hiesfelder Angreifer zu lange ungestört laufen, dessen Rückhandschrubber aus halblinker Position wurde für Parasiliti im Tor unglücklich und unhaltbar abgefälscht. Viersen ließ sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen und übernahm mehr und mehr die Spielkontrolle.

 

Aber sowohl in den verbleibenden Minuten bis zur ersten Viertelpause als auch im Verlauf des zweiten Viertels erspielten sich beide Teams zu wenige Chancen, als dass eine Führung für eine Seite gerechtfertigt gewesen sei. Viel mehr waren beide Teams damit bemüht, Struktur und sicheres Spiel auf die Platte zu bringen.

 

Aus der Pause kam Viersen eigentlich besser, es schien so, als würde das Spiel nun zugunsten des VTHC kippen. Doch eine vergebene Strafecke in Verbindung mit einer grünen Karte für Daniel Klingohr ließen das Momentum entscheidend kippen. Hiesfeld nutzte die Überzahl zur ersten (und einzigen) Strafecke im Spiel aus, die unten links verwandelt wurde. Doch erneut hatte die Führung nicht lange Bestand, knapp zwei Minuten später bekam Viersen eine Strafecke und Hiesfeld eine grüne Karte zugesprochen. Matthias Jansen traf per Stechervariante zum verdienten Ausgleich.

(Max Mönch im Konter, umringt von vier Hiesfeldern. Gerade die gute Defensivarbeit der Gäste, die es immer wieder schafften, schnell Überzahl in Ballnähe zu kreieren, stellte den VTHC immer wieder vor Probleme in seinen Kontern.)

 

Und nur Sekunden danach hatte Jansen die Führung auf dem Schläger, aber seine argentinische Rückhand wurde im kurzen Eck dank einer glänzenden Reaktion des Keepers noch gehalten. Viersen übernahm wieder die Initiative, ohne sich aber wirkliche Chancen herauszuspielen. Erst in den letzten Momenten des dritten Viertels kam Hiesfeld nochmal gefährlich nach vorne und setzte sich um den Schusskreis fest, brachte aber keinen Ball mehr gefährlich in diesen.

 

Im letzten Abschnitt hatte Viersen früh die Gelegenheit, alles klar zu machen, ließ aber zwei Strafecken in Folge liegen. Danach wurde das Spiel offener, die Struktur ließ auf beiden Seiten nach, konstruktiver, geordneter Spielaufbau ging verloren. Man hatte das Gefühl, dass die Mannschaft, die den nächsten Treffer erzielen würde, gewinnen würde – aber keine Mannschaft hatte dafür Chancen. Die entscheidenden letzten und vorletzten Anspiele waren auf beiden ungenau, zu spät gespielt oder wurden abgefangen.

 

Erst in der Schlussminute hatte der VTHC noch eine gute Chance: der Konter lief über rechts, Eichstädt steckte am Kreisrand auf Jansen durch, dieser kam wenige Zentimeter vor der Grundlinie noch an die Kugel, brachte diese irgendwie am vor Ihm liegenden Keeper vorbei in die Mitte Richtung Siebenmeterpunkt, dort konnte Veenhof den – sehr schwer stoppbaren – Ball aber nicht mehr unter Kontrolle bringen – hätte er dies geschafft, wäre der Sieg sicher, da das Tor verwaist war und nur noch wenige Sekunden auf der Uhr standen.

(Sekunden nach dem 2:2 hat Matthias Jansen eine wunderschöne Argentinische Rückhand auf das Hiesfelder Tor gebracht, aber der Keeper hält ebenso sehenswert. Daniel Klingohr (rechts verdeckt) taucht vergebens ab.)

 

Unterm Strich ist das Unentschieden aber das bessere, weil gerechtere Ergebnis für dieses Spiel. Beide Mannschaften hatten, vor allem durch die vielen technischen Ungenauigkeiten des Gegners, genug Potenzial, die Partie für sich zu entscheiden. Beide Teams aber nutzten dies nicht konsequent genug aus. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Hiesfeld überragend effizient agierte und neben den beiden Toren eigentlich keine wirklich gefährlichen Abschlüsse hatte.

 

Mit diesem Remis sichern die Herren den zweiten Tabellenplatz in der Gruppe C. Das nächste Spiel findet am kommenden Sonntag, den 30.04.2023, um 16 Uhr beim bisher punktlosen Tabellenschlusslicht HC Velbert 2 statt.