Härtetest bestanden: bei nasskaltem Wetter am gestrigen Donnerstagabend, dem 20.04.2023, haben die Viersener Hockeyherren das Testspiel gegen den Nachbarn vom Rheydter SV zwei Tage vor Rückrundenstart gewonnen. Beim 2:4 (2:3) lag man nie zurück und hatte das Spiel die meiste Zeit unter Kontrolle.
Begünstigt wurde dies durch eine sehr frühe Führung: mit der ersten Kreisszene der Viersener ging man in Führung. Daniel Klingohr spielte auf der rechten Seite einen Einschlag schnell an, flankte per Flachschlenzer in die Mitte und dort setzte sich Eric Scheuerle gegen zwei Gegenspieler durch und fälschte den Ball unhaltbar in das lange Eck ab. Danach wogte das Spiel vor sich hin, beide Seiten suchten nach guten Angriffen aus dem eigenen Aufbau – aber vieles spielte sich im Mittelfeld ab. Die etwas besseren Chancen, weil etwas mehr Kreiseintritte hatten die Rheydter und so war der Ausgleich zur Mitte des Viertels nicht unverdient.
Doch Viersen zeigte Moral und Willen und ging – quasi im Gegenzug – wieder in Führung. Matthias Jansen eroberte den Ball, erspielte sich eine gute Schussposition zentral im Kreis, seine argentinische Rückhand konnte der Rheydter Schlussmann noch halten, aber Christian Riedel staubte aus kurzer Distanz trocken ab. Mit dem 1:2 ging es in die erste Viertelpause.
Aus dieser kam Viersen besser, fand nun mehr Kombinationsmöglichkeiten für eigene Angriffe. Schnell fiel das 1:3 durch eine solche über die rechte Seite: Scheuerle, Jansen und Mats Hasebrink kombinierten sich – wenn auch mit etwas Glück – durch und Hasebrink schob aus linker Position ein. Danach gab es wieder einen kurzen Hänger in der Aufmerksamkeit der Viersener, Rheydt setzte sich peu a peu im Viersener Viertel fest und erspielte sich eine Strafecke, die zu einem wunderschönen Stechertor und dem 2:3 führte. Dass bis zur Halbzeit kein weiteres Gegentor fiel, war einerseits der dann doch wieder konzentriert agierenden Viersener Abwehr zuzuschreiben – andererseits aber auch der schludrigen Rheydter wie Viersener Chancenverwertung.
Im dritten Viertel gab es wenig Chancen, dafür viel Mittelfeldgeplänkel zu sehen. Und viele Unkonzentriertheiten und schnelle Ballverluste auf beiden Seiten. Man sah beiden Teams an, dass man noch mitten in der Vorbereitung steckt. Bis auf einen guten Abschluss von Scheuerle, der aber knapp links am Tor vorbeiging, und zwei klärenden Aktionen von Keeper Vincenzo Parasiliti gab es keine Aufreger.
Im letzten Viertel änderte sich daran wenig, aber man merkte die konditionellen Vorteile der Viersener Gäste gegenüber den Rheydter Gastgebern. Die Spritzigkeit in den Zweikämpfen, die Genauigkeit in den Passaktionen war beim VTHC besser vorhanden als auf der Gegenseite. So war es dann auch verdient, dass man noch einmal erhöhen konnte: Jansen gewann den Ball an der eigenen Viertellinie, lief mit Linus Tweer den Konter gegen einen Verteidiger und nach einem simplen Doppelpass schob Jansen am linken Pfosten ein. Viersen brachte die Partie dann sicher in den Hafen.
Auch wenn man die Partie siegreich absolviert hat, bleibt dennoch – was für ein Testspiel das Ziel ist – viel Lehrreiches für die Saison übrig (Ballkontrolle, Spielaufbau, konzentriertes Abwehrverhalten). Nun gilt es, dieses direkt im Ernstfall umzusetzen, am kommenden Samstag, den 22.04.2023, startet die Rückrunde mit dem Heimspiel gegen den TV Jahn Hiesfeld, der punktgleich auf Tabellenplatz drei hinter dem VTHC rangiert.