Hockey: Ersatzgeschwächte Herren verlieren trotz guter Kampfleistung deutlich

Wenn gleich sieben Stammkräfte fehlen, wird es in jedem Spiel eng. Dass man mit diesem Kader (nur ein Wechselspieler) gegen den Spitzenreiter wohl keinen Punkt holen werden wird, war den Viersener Hockeyherren somit klar. Doch trotz dieser Unterlegenheit und eines verpatzten Startes in die Partie hielt man lange gut mit und hatte einige Chancen auf eigene Tore.

 

Dass nach knapp drei Minuten der VTHC – trotz eines eigentlich guten Startes in die Partie – hinten lag, war unglücklich: mit dem ersten Angriff des Gegners Club Raffelberg 2 kamen diese gut über die rechte Seite in den Kreis, Daniel Klingohr fälschte den Querpass dann unglücklich für Vincenzo Parasiliti in das eigene Tor ab. Und kaum hatte man sich davon erholt, klingelte es erneut: diesmal war es ein Stürmer, der eine Hereingabe aus dem Halbraum unhaltbar abfälschte.

(Linus Tweer im Zweikampf mit zwei Raffelbergern am Raffelberger Schusskreis: trotz vieler guter Aktionen gelang den Gastgebern kein Treffer)

 

Danach kam Viersen besser in die Partie, trotz des 0:2-Rückstandes zeigte man sowohl in den verbleibenden fünf Minuten des ersten Viertels als auch im zweiten Viertel einige gute Offensivszenen, setzte sich immer wieder – teils auch lange – in dem gegnerischen Viertel fest und hielt hinten trotz einiger unorthodoxer Abwehrmethoden den Rückstand stabil. Bis auf eine unglückliche Strafecke zum 0:3 gelang den Duisburgern offensiv weniger als in der Anfangsphase.

(Jonas Holter im Zweikampf. Gerade die physische Komponente brachte den VTHC zurück in das Spiel und entnervte zuweilen den Gegner.)

 

Je länger das Spiel nach der Halbzeit dauerte, desto mehr wurden zwei Sachen deutlich: zum einen die – logische – konditionelle Unterlegenheit der Viersener, zum anderen, dass der VTHC es durch Einsatz und Willen schaffte, die sowohl läuferisch als auch technisch überlegenen Gäste auf sein Niveau zu ziehen und zu entnerven. Mit der Zeit hörte man immer mehr Gemecker und entnervte Kommentare der Raffelberger über Ihr Spiel sowie positive, aufmunternde Zurufe der Gastgeber bei gelungenen Aktionen in der Defensive wie Offensive.

(Albrecht Röder (links) und Daniel Klingohr (rechts) verteidigen eine Strafecke vor Vincenzo Parasiliti. Bis auf eine links oben verwandelte Ecke stand die Eckenabwehr des VTHC sicher – wie schon die gesamte Saison.)

 

Dass trotzdem ein Konter zum 0:4 verwertet wurde, ist die logische Konsequenz der Überlegenheit – aber zur Wahrheit gehört auch, dass Viersen immer wieder eigene gute Aktionen hatte. Matthias Jansen, Eric Scheuerle, Philipp Heitzer – immer wieder erspielte man sich Kreisszenen, nutzte diese aber nicht.

 

Im letzten Abschnitt agierte der VTHC an der Leistungsgrenze der – an diesem Vormittag begrenzten – Möglichkeiten, war dadurch aber auf Augenhöhe mit den mehr und mehr unkonzentriert agierenden Raffelbergern. Lediglich das Abschlusspech der Viersener stand dem mittlerweile verdienten Ehrentreffer entgegen. In der letzten Minute fiel noch das 0:5 – mehr als Ergebniskorrektur zugunsten des Tabellenführers war es aber nicht.

(Philipp Heitzer klärt im Mittelfeld. Zweikampfintensität und Wille war es, was den VTHC wieder in diese Partie zurückbrachten.)

Hätte der VTHC einen besseren Kader gehabt, hätte es ein würdiges Spitzenspiel sein können. Hätte, wäre könnte – lirum, larum. So oder so war und wäre es kein Spiel, was Viersen gewinnen hätte können/sollen/müssen. Diese kommen noch mit den letzten drei Spielen. Durch die Niederlage rutscht man auf den vierten Platz der Gruppe ab – aber nur mit einem Punkt Abstand auf den Lokalrivalen vom Crefelder SV. Das nächste Spiel findet am kommenden Samstag, den 13.05.2023, um 17 Uhr beim Tabellenvorletzten Oberhausener THC 2 statt.

 

Alle Fotos: Bianca Fleuth