Hockey: Damen mit dritter Niederlage in Folge

Am zweiten Adventssonntag setzte es für die Viersener Hockeydamen die dritte Niederlage in Folge – und was für eine. Gegen den Tabellenvorletzten von Rot-Weiß Köln 4 dominierte man das erste Viertel, führte mit 4:1, nur um danach einzubrechen und letzten Endes mit 6:7 zu verlieren.

 

Beide Teams starteten gut in die Partie, Viersen hatte nach wenigen Minuten die erste Strafecke, welche jedoch nicht verwertet wurde, Köln kam mit seiner ersten Chance zur Führung. Diese hatte aber nicht lange Bestand, denn Eva Merbecks und Marie Maaßen drehten per Doppelschlag zur Mitte des Viertels das Spiel, ehe Maaßen mit zwei weiteren Toren (Abstauber und schöner Stecher durch die Beine nach präzisem Pass von Lena Froneberg) auf 4:1 für den VTHC stellte. Die Gäste hatten in diesen Minuten wenig anzubieten, wurden immer wieder überrannt und kamen zu keinen Torchancen. Es hätte sogar noch höher ausfallen können, aber das mögliche 5:1 durch Froneberg wurde zurückgepfiffen.

 

Mit einer vergebenen Strafecke vor der Viertelpause hatten auch die Rot-Weißen noch eine Chance in den ersten fünfzehn Minuten. Der zweite Abschnitt begann ausgeglichen mit leichten Feldvorteilen für Köln, allerdings wurde noch kein Kapital daraus geschlagen. Viersen begann in dieser Phase allerdings – seltsamerweise – nachlässig zu spielen. Froneberg schoss eine Strafecke noch knapp am Tor vorbei, ehe auf der Gegenseite die Domstädterinnen innerhalb von 4 Minuten ausgleichen konnten.

 

Es lief nur noch wenig zusammen bei den Hockeydamen, der so gute eigene Aufbau aus dem ersten Viertel wurde immer seltener gezeigt, es häuften sich überhastete Fehlpässe, ungenaue Anspiele und Alleingänge in der Offensive. Köln zeigte auf der anderen Seite, wie einfach Hockey sein kann und erspielte sich neben den Toren noch einige weitere gute Szenen. Mit dem 4:4-Halbzeitstand war das Spiel dann gut wiedergegeben, beide Teams hatten ein starkes und ein schlechtes Viertel bisher gespielt.

 

Das Momentum lag aber verständlicherweise auf Kölner Seite – einen Drei-Tore-Rückstand in fremder Halle gedreht. Dieses hätte kurz nach der Pause aber schon wieder verfliegen können, Merbecks traf Sekunden nach Wiederanpfiff nach schönem Heber nur den Außenpfosten. Köln reagierte effektiv und versenkte quasi im Gegenzug eine Strafecke zum 4:5 und hatte Chancen auf das sechste Tor. Wieder Merbecks hatte kurz danach die Riesenchance auf den Ausgleich, traf aber statt dem leeren Tor nur den Pfosten. Fast hätte Köln diese Nachlässigkeit erneut bestraft, vergab aber eine Strafecke und setzte einen Rückhandschlenzer knapp über die Latte.

 

Im dritten Anlauf war es dann soweit, Merbecks belohnte sich nun per schönem Rückhandstecher aus dem Lauf zum 5:5. Doch wieder hatte Köln die Antwort auf dem Schläger, im Gegenzug gingen die Gäste erneut in Führung. Ein abwechslungsreiches und offenes drittes Viertel ging mit zwei Strafecken für den VTHC zu Ende, die aber beide nicht verwandelt wurden.

 

Ein paar Minuten geschah wenig auf der Platte, beide Teams besannen sich mehr auf geschlossene Defensive anstatt herausragende Offensive. Dann war es Froneberg, die die Chance auf den Ausgleich auf dem Schläger hatte, ihr Ball wurde aber noch vor der Linie von einer Verteidigerin geklärt. Das Spiel wurde hektisch, beide Teams machten mehr Fehler und erhöhten das Tempo. Köln erzielte nach Abwehrfehler das 5:7, hatte weitere gute Gelegenheiten für die Entscheidung, nutzte diese aber nicht. So konnte Froneberg den VTHC per Strafecke wieder auf 6:7 heranbringen, danach hatte Merbecks noch eine Chance per Stecher, setzte den schweren Versuch aber deutlich über die Latte. In hektischen, ungenauen letzten Minuten auf beiden Seiten geschah nichts mehr.

 

Woran hat die Niederlage gelegen? Wohl vor allem am Leistungs- und Konzentrationsabfall nach den guten ersten 20 Minuten. Es heißt Mund abputzen, die richtigen Lehren aus der Partie ziehen und weitermachen. Der Blick geht nun verständlicherweise nach unten, im Lokalderby am kommenden Sonntag gegen den bisher punktlosen Tabellenletzten vom Crefelder SV um 10 Uhr in eigener Halle will man eine Reaktion zeigen.