Eine bittere Niederlage im Nachholspiel gegen den Tabellennachbarn von Schwarz-Weiß Köln 3 mussten die Viersener Hockeyherren am vergangenen Donnerstagabend einstecken: bei der Rückkehr von Max Höper und Tim Schäfer führte man nach 20 Minuten souverän mit 4:1, ehe man diesen Vorsprung noch aus der Hand gab und letzten Endes mit 5:7 verlor.
Beide Mannschaften starteten intensiv und mit viel Tempo am Stock in die Partie. Früh waren erste Kreisszenen auf beiden Seiten zu verzeichnen, das erste Tor fiel – wie üblich in dieser Saison – gegen den VTHC: nach schönem Konter drückte der Kölner Stürmer im Fallen den Ball über die Linie. Viersen brauchte aber nicht lange für die Antwort, im Gegenzug kombinierten sich Klingohr und Eichstädt durch die Abwehr, der Ball landete über Umwege bei Lukas Fegers, der aus zentraler Position ausglich. Die Gastgeber blieben dran und Mats Hasebrink erhöhte per Doppelpack nach schönen Pässen von Höper und klugen Weiterleitungen von Schäfer auf 3:1. Matthias Jansen hatte noch eine gute Gelegenheit, vergab aber.
Von Köln kam in dieser Phase wenig, erst nach der Viertelpause waren die Domstädter wieder mit von der Partie. Klingohr rettete auf der Linie bei einer Strafecke, im Gegenzug war es Jansen, der am langen Pfosten nach Solo von Höper die rechte Bande runter das 4:1 markierte. Sicherer Vorsprung schien es zu sein, selbst das 4:2 im Gegenzug brachte die Viersener nicht aus der Fassung. Aber mit der Zeit wurde Köln besser, hatte kurz nach dem 4:2 die Chance auf das 4:3 und kämpfte sich immer mehr in die Partie. Den Gastgebern glitt das Spiel unmerklich, aber immer mehr aus den Händen. Bezeichnend die letzten Chancen in der ersten Hälfte: während Lukas Fegers zwei Minuten vor der Pause eine Strafecke vergab, machte es Köln mit der Schlussstrafecke besser und verkürzte auf 4:3.
Bittere Pille zum Pausentee, war der VTHC doch trotz frühem Rückstand die bessere Mannschaft. Der Wirkungstreffer zum 4:3 war noch nicht richtig verdaut, da führten die Gäste mit 4:5. Nun wurde der VTHC nervös, die Aktionen ungenauer, das Spiel zerfahrener. Köln setzte vor allem auf die Wendigkeit der Stürmer, welche der Viersener Abwehr ein ums andere Mal Probleme bereiteten. Dazu kam ein Abschlusspech auf Seiten der Viersener, neben zwei vergebenen Strafecken vergab man auch einige gute Gelegenheiten aus dem Spiel heraus und hatte Unglück bei den Schiedsrichterentscheidungen, die eher für Köln gegeben wurden.
Im letzten Viertel zeigte man aber Moral und kämpfte sich wieder in die Partie: zuerst traf Lukas Fegers vermeintlich zum 5:6, welches aber wegen eines vermeintlichen hohen Rückpasses von Schäfer nicht gegeben wurde – eine sehr umstrittene Entscheidung – ehe Höper per Strafeckenablage nun doch das 5:6 acht Minuten vor Schluss markierte. Köln hatte aber auch noch einen im Köcher und erkonterte sich das 5:7. In den verbleibenden Minuten wurde das Spiel sehr hektisch und zerfahren, beide Teams warfen alles in die Waagschale, es reichte am Ende mehr für die Gäste.
Woran lag es am Ende? Wohl war man sich der eigenen Führung zu sicher und wollte das Spiel in den sicheren Hafen schaukeln. Dazu kam der unglückliche Gegentreffer zum 4:3 mit dem Pausenpfiff – ein Tiefschlag mit Nachwirkung. Nun ist Aufarbeitung angesagt, am Sonntag schon steht das Derby gegen den Rheydter SV an. Anschlag ist um 10 Uhr in eigener Halle.