Ein Punktgewinn, der unter dem Strich verdient ist, aber sich eher wie zwei verlorene Punkte anfühlt: so kann man das Spiel der Viersener Hockeyherren gegen den Rheydter SV zusammenfassen. Nach frühem Rückstand kämpfte sich der VTHC in die Partie, führte lange Zeit souverän, machte aber den vielbeschworenen Deckel nicht auf die Partie.
Traditionell startete man mit einem Tor gegen den VTHC in die Partie, nach zwei Minuten stand es 0:2 für Rheydt. Zweimal über die rechte Seite der Gäste gespielt, einmal quergelegt, einmal aufgelegt, zweimal klingelte es im Tor der Viersener. Ein denkbar schlechter Start, der jedoch zeitig korrigiert wurde: Linus Tweer traf nach 5 Minuten per Strafecke zum 1:2. Viersen kämpfte sich in die Partie, mit jeder Minute wurde man stärker und stand im Block sicherer. Rheydt kam zu weniger Chancen, während man selbst immer aktiver wurde. Schlussendlich belohnte Tim Eichstädt mit dem Ausgleich eine Minute vor der Viertelpause.
2:2 nach dem ersten Viertel, den Rückstand gedreht. Dies schien dem VTHC Aufwind zu geben, Eichstädt traf nach knapp drei Minuten zum 3:2 und zur ersten Führung für den Gastgeber. Diese hielt aber keine zwei Minuten, quasi im Gegenzug bekam Rheydt eine Ecke zugesprochen, welche souverän versenkt wurde. Doch wieder hielt dieser nicht lange, Lukas Fegers brachte seine Farben erneut in Führung. Das Spiel wogte hin und her, beide Teams kamen zwar an den Schusskreis der anderen Mannschaft, aber Torszenen waren Mangelware. Mats Hasebrink war es vier Minuten vor der Halbzeit, der nach exzellenter Vorarbeit von Luca Platzer und cleverem Schnittstellenpass von Peter Fegers von links auf 5:3 stellte. Keine Minute später hatte Rheydt aber die nächste Strafecke gezogen, wieder trafen die Gäste.
5:4 zur Pause, dennoch war der VTHC zufrieden, hatte man nach den ersten 2 Minuten das Spiel mit 5:2 bestreiten können. Diesen Schwung nahm man in die zweite Hälfte mit. Das dritte Viertel bestimmte man komplett, aber das Abschlussglück fehlte. Weder aus dem Spiel noch nach der Strafecke hatte man die Fortune, dass der Ball in das Rheydter Gehäuse gelang. Auf der anderen Seite hatten die Gäste zwar auch ein paar Chancen, es hing jedoch ein Tor für den VTHC in der Luft. Dies sollte sich rächen. Der alte Spruch, dass man für Fahrlässigkeit vor dem gegnerischen Tor bestraft wird, bewahrheitete sich erneut: Per Doppelschlag nach 5 Minuten im vierten Viertel führte auf einmal der RSV mit 5:6. Peter Fegers glich aus dem Gewühl nach guter Vorarbeit von Klingohr und Jansen zwar schnell aus, aber mehr geschah kaum noch. Die Intensität beider Teams war dem Spiel entsprechend sehr hoch, aber auch die Fehlerquote. Viersen bekam aber noch die eine Möglichkeit, eine Strafecke 90 Sekunden vor Schluss. Klingohr scheiterte mit seiner Täuschung und anschließendem Schlenzer am aufmerksamen Rheydter Goalie.
Letzten Endes steht zwar ein Punktgewinn zu Buche für den VTHC, aufgrund der Überlegenheit im zweiten und dritten Viertel schmerzt dieser jedoch auch. Dennoch ist lobenswert, dass man trotz des frühen Rückstandes sich nicht aufgegeben hat, sich wieder in das Spiel kämpfte und bis zuletzt Chancen auf den Sieg hatte. An diese Leistung kann man in der Folgewoche anknüpfen, es steht das Auswärtsspiel bei Schwarz-Weiß Köln 3 an. Anpfiff ist um 12 Uhr in der Domstadt.
Alle Fotos: Paul Neitmann