Die mittlerweile, bedingt durch die hohe Zahl aktiver Mannschaften, sehr starke Belastung des Spielfeldes am Plenzenbusch, verbunden mit Schäden durch Absenken partieller Teile des Platzes, haben die äußeren Voraussetzungen in den letzten Jahren in starkem Maße nachteilig verändert.
Die erforderliche Renovierung der Platzanlage wurde unter erheblicher Beteiligung der Hockey-Abteilung durchgeführt. Seit 1986 stehen für den Spielbetrieb zwei neue Plätze zur Verfügung. Der VTHC versprach sich davon neue Impulse für die Hockey-Aktivitäten in Viersen.
Doch nach den großen Erfolgen in den 70iger und 80iger Jahren wurde es zum Ende der achtziger Jahre ein wenig ruhiger in der Hockeyabteilung, obwohl der eigentliche Höhepunkt nämlich das erreichen der Bundesligaaufstiegsrunde, 1988 stattfand. Doch schon da konnte man erkennen, dass in Viersen das Umfeld für Spitzenhockey nicht mehr gegeben war. Überall in Hockeydeutschland schossen Kunstrasenplätze aus dem Boden, nur in Viersen nicht.
1986 – 1988
Die Hockeydamen sind 1986 in der Halle in die Regionalliga aufgestiegen und waren guter Dinge die Klasse zu halten. Schon im ersten Jahr in der Regionalliga zeigte die Mannschaft ihre Stärken. Die Mannschaft um den Trainer Heino Jansen wurde für manchen Gegner zu einer Art Angstgegner, zumal in der Bebericher Sporthalle zeitweise Eishockeystimmung herrschte. Mit Wunderkerzen und Lauten Anfeuerungsrufen wurden die Damen unterstützt, so dass bereits im Jahre eins ein dritter Platz erspielt wurde.
Die Damen, die zum Teil seit über 10 Jahren zusammenspielten, hatten auch in der Jugend schon große Erfolge vorgewiesen, wie eine Westdeutsche Meisterschaft und die Teilnahme an einer Deutschen Endrunde belegen. Es war aber auch ein großer Glücksfall für einen Verein wie Viersen, dass sich aus einem Jahrgang so viele hervorragende Talente in einer Mannschaft trafen.
Bereits in der 2. Saison in der Hallenregionalliga spielten sie ganz vorne mit und qualifizierten sich für die Bundesliga-Aufstiegsrunde in Mülheim.
Zu den Stammspielern der letzten Saison gesellten sich auch einige Heimkehrer aus Krefeld dazu, z. B. Ina Willems und Steffi Appel, die in Krefeld die Bundesliga-Damenschaft verstärkt hatten. Mit dieser starken Mannschaft konnte man durchaus in dem stark besetzten Feld mithalten, aber der Stammtorwart verletzte sich leider. Am 2. Tag konnte auch der Ersatztorwart nicht mehr, so dass eine Feldspielerin ins Tor gehen musste.
Aufgestiegen ist letztendlich Frankfurt 1880, die wohl stärkste Mannschaft des Turniers.
Aber schon bei diesem Turnier war klar, dass es so bald keine ähnlich starke Mannschaft in Viersen geben würde, da fast alle Leistungsträger den Verein verließen, zum größten Teil aus beruflichen bzw. aus Studiengründen. So spielten in der folgenden Zeit eine kompletten Mannschaft von Viersenern in der Regionalliga bzw. in der Bundesliga.
1989 – 1996
Leider stiegen die Damen dann binnen 3 Jahren in die 1. Verbandsliga ab, in der sie zumindest in der Halle noch heute spielen. Auf dem Feld spielen sie gar nur in der 2. Verbandsliga, doch sollte es möglich sein bald wieder aufzusteigen, die Spielstärke dafür ist vorhanden. Doch auch hier macht sich der fehlende Kunstrasen bemerkbar, andere Vereine können eine viel bessere Saisonvorbereitung abhalten, als wir in Viersen auf unserem geliebten Rasen.
Die Herren standen lange Zeit im Schatten der Damenmannschaft, obwohl auch hier einige hervorragende Talente spielten. Es gibt genügend Beispiele dafür, dass Spieler in anderen Vereinen es durchaus geschafft haben, auch höherklassig zu spielen.
Doch leider hatte man es nie geschafft Konstanz in die Leistung zu bringen. Für die erste Verbandsliga hat es auch ohne jeglichen Aufwand lange Zeit gereicht, man hatte sogar mehrmals die Chance, in die Oberliga aufzusteigen. Doch jedes Mal versaute man sich einen Aufstieg durch Hänger am Anfang oder mitten in der Saison.
Die beste Zeit hatten die Viersener Herren in den Jahren 1988 bis 1993. Direkt mehrmals wurde der durchaus mögliche Aufstieg verspielt. Wer weiß was aus dem Herren-Hockey in Viersen geworden wäre, wenn man mal in der Oberliga gespielt hätte.
Vielleicht hätte man doch mal den Ehrgeiz entwickelt regelmäßig zu trainieren. Aber den meisten hat es auch so gereicht. Ferner gab es ein ständiges Trainerproblem. Einen hauptamtlichen Trainer zu bekommen lag nicht im finanziellen Rahmen des Vereines, zudem gibt es keine Trainer die noch Mannschaften auf einem Naturrasen trainieren wollen, da alle modernen Trainingskonzepte auf den Kunstrasen zugeschnitten sind. So kam es wie es kommen musste, nach einer völlig verkorksten Saison stieg man 1994 in die 2. Verbandsliga ab, eine Spielklasse, die für diese Mannschaft mit dem in ihr steckende Potential, eigentlich viel zu niedrig ist. Auch der direkt angepeilte Wideraufstieg wurde unnötig verspielt.
Reiseleidenschaft
Die siebziger und achtziger Jahre zeichneten sich nicht nur durch hervorragende Ergebnisse im sportlichen Bereich aus, sondern war auch eine sehr reisefreudige Zeit. Viersener Mannschaften waren gern gesehene Gäste im In- und Ausland. Lille und Le Touque, Frankreich, Blackpool, York und Peterborough, England, Prag, Basel, etliche Male die Niederlande, allein 8-mal bei unseren Freunden in Tilburg, Berlin, München, Travemünde, Bad Homburg, Gau Algesheim, Leipzig und und und…, die Liste ließe sich beliebig verlängern, überall waren Viersener zum sportlichen Vergleich angetreten und haben neue Sportsfreunde gefunden.