Damit ist der Aufstieg aus eigener Hand gegeben worden: mit einer bitteren 4:5 (2:1)-Heimniederlage gegen den ärgsten Verfolger HC Velbert 2 haben die Viersener Hockeyherren die Aufstiegschancen für den Aufstieg in die 1. Verbandsliga aus der eigenen Hand gegeben. Trotz Pausenführung und Powerplay in der Schlussphase retteten die Gäste aus dem Bergischen Land die knappe Führung in das Ziel.
Viersen begann mit voller Kapelle und höchstkonzentriert die Partie. Von Beginn an dominierte man die Partie, zeigte klar, in welche Richtung und nach wessen Pfeife der Takt heute getanzt werden würde. Über 80 Prozent Ballbesitz und eine sehr sichere Abwehr sahen die zahlreichen Zuschauenden in der prall gefüllten Halle Beberich. Routinier Daniel Klingohr war es, der nach zehn Minuten die Führung für den VTHC bescherte: nach schöner Kombination rollte der Ball von rechts nach links durch den Velberter Schusskreis, Max Mönch sicherte diesen in der tiefen linken Ecke gegen den herausgestürzten Keeper, legte auf Klingohr auf, der in das leere Tor vollstreckte.
(Pausenbesprechung der Viersener Herren – der Fokus klar auf den Sieg gelegt.)
Velbert war offensiv in Halbzeit eins nahezu abgemeldet, bis auf eine kleine Handvoll an Strafecken erspielten sich die Gäste keine Chancen. Den zwischenzeitlichen Ausgleich nach Strafecke zum Ende des ersten Viertels konterte Tim Eichstädt im zweiten Abschnitt umgehend: Max Mönch eroberte mit tiefem Brett in der Mitte der Velberter Hälfte den Ball, drang rechts in den Kreis ein, legte quer und Eichstädt verwertete aus kurzer Distanz.
Mit 2:1 für die Viersener ging es in die Halbzeit, dass es nicht deutlicher für den VTHC stand, lag an der nicht optimalen Chancenverwertung. Trotz einiger guter Szenen und erdrückendem Ballbesitz scheiterte man immer wieder an der letzten Genauigkeit oder hatte einfach Pech, dass der Ball auf der falschen Seite die Grundlinie überquerte.
(Daniel Klingohr bei der Strafecke zum 4:5 anderthalb Minuten vor Schluss. Für ein Remis fehlte am Ende die Zeit.)
Nichtsdestotrotz ging es im dritten Viertel genauso weiter. Viersen wollte die drei Punkte im Aufstiegsrennen in eigener Halle behalten, den Verfolger wieder distanzieren. Velbert kam nun etwas besser in die Partie, stand aber weiter sehr defensiv und war darauf bedacht, dass der Rückstand nicht größer werden sollte. Außer Strafecken brachten die Gäste offensiv nichts zustande, zweimal trafen sie, für den VTHC war Philipp Eichstädt ebenfalls per Strafecke erfolgreich. Es ging also mit 3:3 in den Schlussabschnitt.
Wer diesen Schlussabschnitt gewinnt, der hat im Aufstiegsrennen die besseren Karten. Wer verliert, muss auf Ausrutscher des Konkurrenten hoffen. Die Ausgangslage war klar. Viersen spielte weiter offensiv, aber musste dem hohen Tempo der ersten Viertel etwas Tribut zollen. Matthias Jansen bewahrte seine Farben im dritten Viertel zweimal mit tollen Reflexen vor dem Rückstand, aber im Schlussabschnitt war auch er machtlos, als sich die Velberter in den ersten fünf Minuten zweimal durch die Abwehr kombinierten und auf 3:5 stellten.
(Philipp Eichstädt hat die Viersener Herren gerade in Führung gebracht, 3:2 Mitte des dritten Viertels per Strafecke.)
Doch: noch waren über zehn Minuten zu gehen, umgehend nach dem 3:5 wechselte Trainer Lukas Zishart Jansen zugunsten eines sechsten Feldspielers aus. Zehn Minuten sechs gegen fünf, im Hallenhockey eine lange Zeit. Velbert verteidigte mit Mann und Maus, kam kaum noch über die Mittellinie. Dann, eine Strafecke für Viersen, Klingohr lässt den Keeper aussteigen, schießt auf das Tor, ein Verteidiger bekommt den Ball an den Körper. Doch anstatt des konsequenten und folgerichtigen Pfiffes zum Siebenmeter nur – nach langen Diskussionen der Schiedsrichter – eine weitere Strafecke, die dann neben das Tor rauscht. Immerhin konnte Klingohr zwei Minuten vor Ende per Strafecke auf 4:5 verkürzen, in der Schlussoffensive konnte der VTHC aber nicht noch den Lucky Punch zum 5:5 setzen.
Mit dem Schlusspfiff waren auf der einen Seite Jubelschreie, auf der anderen Seite schreiende Stille und Trauer zu vernehmen. In dieser intensiven, packenden Partie konnte sich die bessere Mannschaft, die der VTHC an diesem Vormittag klar war, nicht belohnen und rutscht damit hinter die Velberter auf Rang 2 in der Gruppe zurück. Mit einem Spiel mehr als die Velberter ist man in der restlichen Saison gleich zweimal auf Schützenhilfe angewiesen, wenn man seine beiden Restaufgaben gegen den Hellerhofer SV und den Gladbacher HTC 3 gewinnen sollte. Aus eigener Kraft ist der Aufstieg aber nicht mehr möglich.
(Eine typische Szene im Spiel: Viersen im Offensivmodus am Velberter Kreis, baut den nächsten Angriff wieder auf, hier über Max Mönch (#17) und Tim Eichstädt (#9, im Vordergrund).)
Dennoch ist klar festzuhalten, dass man gegen den vor der Saison als stärksten Gruppengegner ausgemachten HC Velbert in beiden Partien – Hin- wie Rückspiel – zwei der besten Saisonleistungen dargeboten hat und beide Male bitter mit nur einem Tor Differenz verloren hat. Die Entwicklung der Herrenmannschaft geht klar in eine Richtung. Sollte diese weiter verfolgt werden, werden sich beide Teams in zwei Jahren in der Halle eine Liga weiter oben erneut begegnen.
Am kommenden Wochenende haben die Herren aufgrund des Rückzuges des CHTC 3 spielfrei, es geht in vierzehn Tagen weiter. Am 16.02.2025 gastieren die Herren um 12:00 Uhr beim Hellerhofer SV.