Eine bittere, weil unnötige Niederlage haben die Viersener Hockeyherren zum Feldauftakt im Kalenderjahr 2024 eingefahren. Gegen den bis zu diesem Spiel punktlosen Tabellenletzten RTHC Leverkusen 2 verlor man nach ausgeglichener erster Hälfte am vergangenen Samstag, den 20.04.2024, aufgrund einer schwachen Leistung in Hälfte zwei mit 1:3
Die Ausgangslage war klar: für beide Teams war es ein klassisches Sechs-Punkte-Spiel. Das Schlusslicht aus Leverkusen würde mit einem Remis oder gar Sieg wieder Hoffnung auf den Klassenerhalt schöpfen, während die Viersener auf Tabellenplatz sechs mit bisher vier Punkten sich ein Stück aus der Abstiegszone hätten absetzen können und mit einem deutlichen Punktepolster in die Rückrunde starten können.
Viersen begann sehr fahrig, in den ersten Minuten konnte man keinen Zugriff auf das Spiel entwickeln. Viele Fehlpässe luden die im Halbfeld wartenden Leverkusener zu Kontern ein, dazu kam eine unsortiert wirkende Viersener Abwehr, sodass das 0:1 nach einigen Minuten durchaus das Spiel widerspiegelte: Leverkusen schaltete nach Ballgewinn schnell um, kombinierte sich mit klugen One-Touch-Pässen durch die Abwehr, sodass am Ende der Stürmer am langen Pfosten den Ball ins leere Tor blocken konnte.
Die Gastgeber schüttelten sich und kamen nun auch zu ersten guten Szenen und Abschlüssen. Vor allem durch lange Schlenzbälle, bei denen die Abwehr der Gäste Stockprobleme zeigte, kam der VTHC zu Chancen und zum mittlerweile verdienten Ausgleich, Matthias Jansen traf nach einem solchen aus der Drehung. Es folgte die beste Phase der Viersener, Ende des ersten und weit in das zweite Viertel hinein hatte man den Gegner gut im Griff, kombinierte sich immer wieder nach vorne, hatte aber im Kreis kein Glück. Entweder ging der Ball weit am Tor vorbei, oder aufgrund technischer Fehler wurden eigentlich gute Szenen zunichte gemacht.
Leverkusen kam bis zur Pause nur noch selten nach vorne, da aber auch der VTHC gegen Ende der ersten Hälfte nicht mehr ganz zwingend agierte, flaute das Spiel ab. Es häuften sich zunehmend auf beiden Seiten die technischen Fehler, man sah, dass der Tabellendrittletzte gegen den Tabellenletzten spielte. Torraumszenen waren auf beiden Seiten Mangelware. Die Gastgeber vom Niederrhein hatten Glück, dass den Farbenstädtern beim Stand von 1:1 ein klares Tor nicht gegeben wurde, auf der Gegenseite hatte man selber aber bis auf zwei abgewehrte Strafecken und einen Stecher von Tim Schaefer, der links am Tor vorbeiging, aber auch keine Szenen.
So war das 1:2 für den RTHC etwas überraschend, aber auch konsequent: erneut war es ein schneller Angriff, erneut musste der Stürmer nur noch den Ball in das Tor blocken – und erneut war die Viersener Abwehr sehr unsortiert und ließ die Angreifer gewähren. Viersen bäumte sich gerade im letzten Viertel nochmal auf, aber es fehlte an allem: Körpersprache, Spielglück, Genauigkeit in den Aktionen, Spiel- und Vororientierung. Die Angriffe versickerten immer und immer wieder in den Leverkusener Schlägern – und wenn man mal in das letzte Viertel kam, dann agierte man zu hektisch, zu kopflos und ungenau, sodass auch wenig Gefahr aufkommen konnte.
Die Gäste hatten noch ein drittes Tor in petto, wieder nach dem bekannten Muster. Auch eine letzte Offensive der Viersener brachte keine Änderung auf der Anzeigetafel, am Ende stand eine verdiente, aber auch bittere 1:3-Niederlage.
Diese ist vollständig dem VTHC zuzuschreiben, der an diesem Samstagmittag weit von seinem Potenzial entfernt war und sich immer wieder selber ein Bein stellte. Daran muss für den Klassenerhalt gearbeitet werden. Durch den Leverkusener Sieg ist der Tabellenkeller wieder eng zusammengerutscht, drei Mannschaften (Viersen, Leverkusen und Neuss) liegen innerhalb von einem Punkt. Am kommenden Sonntag geht es um 15 Uhr nach Neuss zum Rückrundenstart, erneut ein Sechs-Punkte-Spiel für beide Mannschaften.