Trotz eines ersatzgeschwächten Kaders haben die Viersener Hockeyherren im Heimspiel (nach Heimrechttausch, die Hellerhofer Halle war aufgrund eines Wasserschadens nicht bespielbar) gegen den Hellerhofer SV mit einem 6:6- Remis (4:0) einen Achtungserfolg gefeiert. Dass es nur bei einem Punkt blieb, ist einer schlechten Chancenverwertung der Gastgeber sowie einer verwandelten Schlussstrafecke der Gäste zu verdanken.
Viersen ging mit einem ersatzgeschwächten und blutjungen Kader in das Spiel, stand tief, aber auch sicher. In einem ausgeglichenen ersten Viertel hatten die Landeshauptstädter zwar mehr Ballbesitz, aber der VTHC die besseren Chancen. Auf beiden Seiten fehlte aber – noch – das Abschlussglück. Es dauerte bis kurz vor Pausenpfiff, neunzig Sekunden vor Schluss behauptete Matthias Jansen einen Ball in der linken Ecke gegen zwei Gegenspieler, legte zurück auf den nachgerückten Tim Eichstädt, der aus dem Hintergrund direkt abzog und flach ins lange Eck traf.
Die Führung brachte Aufwind für die Grenzländer, Hellerhof blieb in der Folgezeit blass. Viersen gelang mehr, fand gut die Lücken, biss sich in jeden Zweikampf und entnervte den Gegner. Doch weiterhin war man mit seinen Chancen zu lax, mehrfach vergab man nach guten Angriffen oder konnte die guten Ansätze dann nicht zu Abschlüssen umwandeln. Man blieb aber dran und belohnte sich: zuerst nach Angriff über links und Parade des Hellerhofer Keepers war es Albrecht Röder vom linken Rückraum, der per Beinschuss auf 2:0 stellte; dann erhöhte Röder kurz danach von rechtsaußen punktgenau ins lange Eck auf 3:0. Eichstädt schnürte dann auch seinen Doppelpack, als er eine Ablegerecke verwandelte.
Hellerhof hatte Glück, dass sie nicht noch mehr unter die Räder kamen, bis zur Halbzeitpause vergab der VTHC noch eine Handvoll weiterer Chancen. Die Pausenführung war in der Höhe aber auch so total verdient für den VTHC, man war die bessere Mannschaft.
Doch: ein Vorsprung, egal wie hoch, ist gerade im Hallenhockey schnell gedreht. Dies wusste auch der VTHC, nach ausgeglichenen ersten fünf Minuten nach der Halbzeitpause schlug Hellerhof innerhalb von wenigen Minuten gleich viermal zu. Begünstigt durch die einzige wirklich schlechte Phase der Viersener kamen die Gäste innerhalb von zwei Minuten auf 4:3 ran und glichen kurz danach aus.
Viersen schüttelte sich und zeigte die richtige Antwort. Man besann sich wieder auf die erste Halbzeit und zweimal war es Jansen, der auf 6:4 stellte. Doch auch im schlechten besann man sich auf die erste Halbzeit: man ließ wieder zu viel liegen. Nichtsdestotrotz stand nach 45 Minuten ein 6:4 für den VTHC auf der Anzeigetafel.
Die letzten fünfzehn Minuten wurden zu einem spannenden Kampf. Beide Teams waren mit einer schmalen Bank angereist, hatten bereits viele Körner gelassen, gerade die Viersener waren zunehmend stehend k.o. Dennoch war man weiter die leicht bessere Mannschaft, agierte in der Deckung griffig, im Zweifel griff der gut agierende Andris Perkons im Tor ein. Doch vorne vergab man weiter munter seine Chancen und verpasste so eine vorzeitige Entscheidung. Hellerhof erzielte nach wenigen Minuten das 6:5, dieses hielt bis in die Schlussminute. Den Düsseldorfern fiel offensiv nichts ein, zumal auch die bisher so gefährliche Strafecke nun gut abgewehrt wurde.
Doch eine Chance ergab sich noch für die Gäste. Zweieinhalb Minuten vor Schluss nahmen diese den Keeper heraus, spielten mit sechs gegen fünf Feldspieler klar auf Sieg, brachten aber keine Abschlussszenen zustanden. Der Viersener Block stand, aber auch diese kamen nicht mehr nach vorne. Fünfzig Sekunden vor Schluss bekam Hellerhof noch eine Strafecke zugesprochen, die diese dann dreißig Sekunden vor Ende zum 6:6-Ausgleich verwandelten. Danach reichte die Zeit aber auf beiden Seiten nicht mehr für einen lucky Punch.
Nach dem Spiel stand die Ernüchterung den Viersenern sichtlich im Gesicht, aber es muss sich auf das Positive konzentriert werden: man hat zwar unglücklich nur einen Punkt mitgenommen, aber immerhin einen Punkt mitgenommen. Dies mit einem stark ersatzgeschwächten Kader. Mit einer besseren Chancenverwertung hätte man die drei Punkte sichergehabt. Daran gilt es zu arbeiten. Am dritten Advent geht es um 16 Uhr weiter beim HC Rot-Weiß Velbert 2.