Eine Niederlage, die unnötig war, aber selbstverschuldet: so lässt sich der Saisonauftakt der Viersener Damen zusammenfassen. Nach einem guten ersten Viertel gerät man in der Folge deutlich in Rückstand und hat im Schlussspurt nicht mehr die Zeit und Konzentration, einen durchaus verdienten Punkt mitzunehmen.
Viersen kam gut in die Partie, spielte sicher, mit wenig Fehlern und zielstrebig nach vorne. Immer wieder kam man gut durch den Mittelblock der Kölnerinnen hindurch, vergab aber dann die Schüsse: man schoss die Kölner Torfrau durch unpräzise (Rückhand-)Schüsse regelrecht warm. Auf der Gegenseite war es ein Konter, der nach zehn Minuten die etwas glückliche Führung für die Schwarz-Weißen ermöglichte. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Nomita Selder nach vier Minuten bereits einen Siebenmeter gehalten hatte.
Im zweiten Viertel wechselten sich Phasen beider Teams ab. Köln stellte in der Abwehr um, agierte nun griffiger, enger an den Viersenerinnen, die nun weniger Lücken fanden als noch im ersten Abschnitt. Gleichzeitig erhöhten die Gäste aus der Domstadt ihre eigene Schlagzahl, kamen dadurch zu mehr Möglichkeiten und belohnten sich nach und nach, bis kurz vor der Pause nach gut gespieltem Konter das 0:4 fiel. Ein solcher Rückstand schien auf den ersten Blick zu hoch, aber: beide Teams hatten eine ähnliche Anzahl an Chancen, eine Mannschaft nutzte diese aber effektiver als die andere.
Noch war nichts verloren, aber mit jeder fortschreitenden Minute im dritten Viertel schienen die Chancen auf ein Comeback zu schwinden. Vor allem, als Köln das 0:5 erzielen konnte. Viersen erspielte sich wenige Chancen, die meisten davon aus ungünstigen Positionen oder mit einem ungenau gespielten letzten Pass. Es war bezeichnend, dass der wichtige 1:5-Anschlusstreffer von Lena Froneberg nach Strafecke fiel, die zweifach abgefälscht wurde.
Aber immerhin einen eigenen Treffer erzielt, der sichtlich die Moral hob. Köln begann etwas zu zittern, brachte eigene Angriffe nicht mehr komplett durch, aber lange Zeit passierte auf der Anzeigetafel nichts. Nach einigen Minuten im vierten Viertel erzielte Marie Maaßen das wichtige 2:5, wenig danach vergab Esther Rademacher nach einer tollen One-Touch-Kombination aus zentraler Position vor leerem Tor das mögliche 3:5.
Dennoch blieb man dran, Jasmin Koenzgen verwandelte eine Strafecke routiniert zum 3:5 vier Minuten vor dem Ende. Sollte es noch klappen mit dem Comeback? Es sollte nicht klappen, da man innerhalb weniger Angriffe den Kölnerinnen gleich drei einfache eigene Tore ermöglichte. Das 4:8 von Anna Froneberg fünfzig Sekunden vor dem Ende war daher nicht mehr als Ergebniskorrektur.
Letzten Endes war es ein Spiel, das man im ersten Viertel aufgrund der mangelhaften Chancenverwertung verloren hat. Hätte man im ersten Viertel seine Chancen gemacht, hätte man am Ende besser verteidigt, wäre ein Punktgewinn durchaus möglich gewesen. Hätte, wäre, könnte. In der kommenden Woche hat man die nächste Chance auf drei Punkte, man gastiert am zweiten Advent um 16 Uhr beim Düsseldorfer HC 3.