Am Ende steht eine bittere, weil zu deutliche 0:5 (0:3) Niederlage und die zweite deutliche Niederlage in Folge für die Viersener Herren. Aber wie schon am Sonntag zuvor beim Düsseldorfer SC war das Spiel ausgeglichener, als das Ergebnis am Ende darstellte.
Gegen die traditionell laufstarken und körperlich robusten Hellerhofer taten sich die Gäste von der linken Rheinseite im ersten Viertel schwer. Die Raumdeckung machte dem VTHC zu schaffen, man kam kaum konstruktiv über die Mittellinie, dazu tat das schwere Auswärtsspiel zwei Tage zuvor sein Übriges. Am anderen Ende stand die Abwehr aber, trotz einiger unkonventioneller Abwehrszenen, sicher und ließ aus dem Feld nichts zu. Im ersten Viertel gab es hier wie dort kaum berichtenswerte Torszenen.
In der Viertelpause stellte Viersen auf einen Dreier-/Fünferaufbau um, um mit einer breiteren Grundordnung den Gegner ebenfalls in die Breite zu ziehen und dadurch Räume im Mittelfeld und in der Ebene dahinter zu kreieren. Doch dies verpuffte, der HSV ließ sich nicht beeindrucken und spielte weiter seinen Stiefel. Doch erst nach einem Fehlpass im Aufbau aus einer Drucksituation und einem daraus resultierenden Einschlag gelang den Landeshauptstädtern das 1:0, am Ende stand am langen Pfosten der Stürmer sträflich frei.
Viersen steckte nicht auf, erspielte sich aber bis auf ein, zwei gute Angriffsansätze – als man mal schnell die zwei Deckungs- und Pressinglinien überspielen konnte – wenig bis gar keine Szenen. Linus Tweer schoss eine Strafecke knapp links hoch vorbei, aus dem Spiel gelang nichts. Kurz vor der Halbzeitpause war es dann ein Strafeckendoppelpack der Gelb-Blauen, der auf 3:0 erhöhte – wenn auch im Vorfeld des 2:0 ein klarer Fuß eines Angreifers nicht gesehen wurde.
3:0 zur Halbzeit, obwohl man defensiv eigentlich durchgehend wach war. Es sprach viel für Aufgabe, diese gab es aber nicht. Viersen wollte unbedingt mindestens ein eigenes Tor erspielen, verteidigte weiter clever, hatte aber an diesem Dienstagabend einfach kein offensives Glück. Es fehlte die Durchschlagkraft, Kreiseintritte und Abschlüsse waren selten. Auf der Gegenseite hatte Vincenzo Parasiliti zwar mehr Kreiseintritte in seinen Schusskreis, aber auch auf sein Tor verirrte sich seltenst ein Ball – und wenn, dann war der Viersener Schlussmann da und parierte.
Mit der Zeit kam der VTHC besser in die Partie, ließ sich aber auch immer mehr von der körperlichen Spielweise entnerven. Erst als die Konzentration und die Kondition im letzten Viertel sichtbar etwas nachließ, erzielte Hellerhof innerhalb von drei Minuten noch zwei Gegentore, beide nach Abstimmungsfehlern in der Defensive.
Letzten Endes merkte man dem VTHC an, dass – wie schon erwähnt – die Durchschlagskraft und das Glück fehlte. Auch durch das Fehlen einiger Leistungsträger aufgrund diverser Gründe merkte man Viersen einige Limitationen in der Offensive an. Das „Quasi“ Back-to-Back darf aber auch nicht verschwiegen werden, gerade unter den beschriebenen Voraussetzungen beim Spiel im Düsseldorfer SC.
Mit einem Punkt aus drei Spielen steht der VTHC auf Platz 6 der Gruppe, am kommenden Wochenende ist aufgrund der Vorverlegung des Spiels gegen Hellerhof auf diesen Dienstagabend spielfrei. Es geht somit erst am 17.09.2023 weiter, es gastiert der Lokalrivale und klarer Aufstiegsfavorit Gladbacher HTC 2 um 10 Uhr in Viersen.