Einen immens wichtigen 6:4-Heimsieg gegen den Tabellennachbarn Schwarz-Weiß Neuss 2 haben die Viersener Hockeyherren am vergangenen Sonntagvormittag eingefahren. In einem engen Spiel mit viel Tempo auf beiden Seiten gewann am Ende die clevere Mannschaft, die ihre wenigen Chancen effektiver nutzte.
Schon mit Beginn des Spiels war ein Unterschied zur Vorwoche klar ersichtlich. Während gegen den Düsseldorfer SD die Vorsicht überwog und beiden Mannschaften man ansah, dass Fehler womöglich die ganze Saison beeinflussen könnten, war in diesem Spiel das Tempo extrem hoch. Die junge Neusser Mannschaft versuchte über ihr hohes Passtempo und Passhärte sowie die schnelleren Beine den stabil stehenden Block des VTHC auszuhebeln.
Torchancen konnten sich beide Teams aber lange nicht herausspielen, mit der ersten wirklich gefährlichen Szene ging der VTHC in Führung: Luca Platzer ging nach Ballgewinn im Gegenpress die rechte Bande herunter, fand Mats Hasebrink in der Mitte, welcher überlegt einschob. Auf der Gegenseite kam Neuss schnell auch zu der ersten gefährlichen Szene, die in eine Strafecke mündete, welche mit etwas Glück – Vincenzo Parasiliti ahnte die Ecke – zum Ausgleich versenkt wurde.
Ein faires Ergebnis nach dem ersten Viertel, beide Teams nutzten ihre beste Chance zum jeweiligen Treffer. Viersen zog nach 40 Sekunden einen Siebenmeter, als Tim Eichstädt in zentraler Position im Schuss gefoult wurde. Linus Tweer verlud geschickt den Keeper und erhöhte auf 2:1. Danach ähnelte das Spiel sehr dem ersten Viertel, beide Seiten hatten wenig gute Kreisszenen, es standen die jeweiligen Abwehrreihen um den Kreis sicher und stabil, den jeweiligen Angriffsreihen fiel nicht viel ein. Mit 2:1 für den VTHC ging es in die Pause.
Aus dieser kamen die Gastgeber sehr unkonzentriert. Offensiv gelang nichts mehr, zusätzlich rieb man sich mit den Entscheidungen der Schiedsrichter und den Gegenspielern unnötig auf. Neuss kam zwar aus dem Spiel auch nicht zu Torchancen, bekam aber insgesamt drei Strafecken zugesprochen, die zu einer 2:3-Führung der Gäste führten.
Wichtig war dann aber die letzte Minute, in der Viersen den ersten gefährlichen Angriff des Viertels fuhr, zuerst scheiterte man zwar zweimal am Keeper, ehe Daniel Klingohr mit seinem Signature Move – dem Schuss aus der Drehung mit anschließendem Abrollen – den wichtigen 3:3-Ausgleich markierte.
Auch dieser brachte dem VTHC aber keine Konstanz in sein Spiel, es spielte erst einmal nur Neuss. Man kassierte knapp 10 Minuten vor Ende dann ein unglückliches – aber auch leicht verdientes, weil Neuss die bessere Mannschaft – 3:4: im Block stand man nicht sortiert, über links drang der Neusser Stürmer in den Schusskreis ein, der Querpass wurde unglücklich abgefälscht, rutschte durch und wurde aus kurzer Distanz reingelegt.
Tim Eichstädt erzielte dann aber nach tollem Schnittstellenpass von Klingohr den wichtigen 4:4-Ausgleichstreffer, danach wogte das Spiel aber wieder vor sich hin. Viersen hatte Glück, das bei gleich mehreren kritischen Szenen den Neussern ein irreguläres hohes Spiel über die Viersener Schläger unterlief, die Quirinusstädter hatten genug Chancen, das Spiel zu entscheiden.
Am Ende entschied dieses Spiel die Viersener Strafeckenstärke in diesem Spiel, mit den einzigen zwei Strafecken im Spiel in Minute 58 und 60 erzielten erst Linus Tweer mit schönem Schlenzer in den rechten Winkel und Klingohr nach Ablegervariante den 6:4-Endstand. Ein wichtiger, vielleicht auch glücklicher Sieg, aber es gewann die Mannschaft, die ihre wenigen Chancen effektiver (nahezu jede gefährliche Szene der Viersener mündete in einem Treffer) nutzte.
Mit diesem zweiten Sieg in Folge ziehen die Viersener Herren an Neuss vorbei auf den Tabellenplatz 4 und haben die Chance, ihre Siegesserie auszubauen: der nächste Gegner ist der Tabellenletzte ETG Wuppertal 2. Anschlag ist am kommenden Sonntag, den 12.02.2023, um 18 Uhr in Wuppertal.