Die Viersener Hockeyherren haben am heutigen Sonntagvormittag den ersten Saisonsieg eingefahren. Gegen den Mitabsteiger von ETG Wuppertal 2 stand es nach zäher erster Hälfte nur 2:1 für die Hausherren, dann platzte im dritten Viertel der Knoten und Viersen erhöhte in kurzer Folge auf 7:1. Nach einem offenen Schlagabtausch im letzten Abschnitt stand ein 12:7-Sieg für die Gastgeber.
Das Spiel begann offen, beide Seiten kamen zu ersten Chancen. Wuppertal stand gewohnt tief, lauerte auf Konter und überließ dem VTHC so den Raum und den Platz für eigene Aktionen. Viersen nutzte diesen aber noch nicht, sodass die Gäste mit der ersten richtigen Chance nach Stellungsfehler im Viersener Block in Führung gehen konnten. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, Max Mönch glich nach gutem Angriff aus. Bis zur ersten Viertelpause geschah aber nichts Berichtenswertes mehr, beide Seiten neutralisierten sich gut.
Diese Neutralisation hielt auch das zweite Viertel durchweg an. Ein schönes Spiel war es nicht, der Begriff Kampfspiel trifft es besser. Beide Seiten agierten konzentriert, fair, griffig gegen den Ball – aber dadurch entstanden wenig gefährliche Kreisszenen. Zur Mitte des Viertels gingen die Gastgeber in Führung, Mönch fing gut einen Ball an der Mittellinie ab, zog zwei Gegenspieler auf sich und bediente mustergültig den durchstartenden Tim Eichstädt, der im 1:1 gegen den Keeper souverän einschob. Danach ging es weiter wie davor – bezeichnend war, dass beide Seiten zur Halbzeit keine Strafecken sich erspielt hatten.
Im dritten Viertel schien es so unspektakulär weiterzugehen. Wuppertal erhöhte zwar die Intensität und die Aggressivität gegen den Ball und den Mann, aber wirklich gefährlich wurden die Gäste aus dem Bergischen dadurch auch nicht. Erst nachdem der VTHC die ersten Wechsel vorgenommen hatte, schien es auf einmal zu laufen. Matthias Jansen fand Linus Tweer per schönem langen Ball am linken Kreisrand, dieser legte mustergültig über die ganze Kreisbreite quer zum mitgelaufenen Mönch, der nur noch in das leere Tor einschieben musste.
Danach war der Bann gebrochen, Tweer erhöhte innerhalb weniger Momente auf 5:1, zuerst per Strafecke, dann nach Alleingang. Routinier Daniel Klingohr traf aus spitzem Winkel mit einem krummen Schuss auf 6:1, ehe erneut Mönch nach Alleingang auf 7:1 stellte. Innerhalb weniger Minuten spielte sich der VTHC offensiv in einen Rausch, nahezu jeder Angriff endete mit einem Treffer. Wuppertal kam kaum noch zu eigenen Szenen, schien sichtlich mitgenommen zu sein.
Doch zu sicher sollte man sich im Hockey nicht sein, gerade wenn noch ein Viertel zu spielen ist. So war es nur konsequentes Resultat, dass die Gäste von der Wupper den schlechten Start des VTHC in den letzten Abschnitt zu zwei Toren ausnutzten und das Spiel noch mal eng gestalten wollten. Doch erneut Tweer nach lehrbuchhaftem Angriff über Luca Platzer und Jansen erstickte mit dem 8:3 acht Sekunden nach dem 7:3 die letzten aufkeimenden Hoffnungen, die Jansen mit einem Strafeckendoppelpack endgültig beerdigte.
Danach schlich sich zwar wieder der Schlendrian ein, aber Tweer mit dem 11:5 respektive 12:7 und seinen Toren drei und vier an diesem Morgen sorgte jeweils für Beruhigung auf Seiten des VTHC und den Endstand knapp fünfzig Sekunden vor Schluss.
Dieser Sieg ist unter dem Strich absolut verdient, gerade durch die sehr effektive und wache Leistung im dritten Viertel. Auch wenn die Öffnung des Visiers im letzten Viertel mit gleich sechs Gegentoren nicht notwendig war, behielt man selbst in diesem Abschnitt noch den kühlen Kopf und erzielte ebenfalls fünf Tore und zeigte eine gute Chancenverwertung.
Da in der Folgewoche spielfrei ist, geht es erst am vierten Advent für die Hockeyherren weiter. Gegner ist der Hellerhofer SV, Anschlag in Düsseldorf ist um 11 Uhr.
Alle Fotos Bianca Fleuth