Hockey: Damen erleiden herben Dämpfer

 

Einen Vormittag zum Vergessen erlebten die Viersener Hockeydamen am gestrigen Sonntag. Beim 3:6 (2:5) gegen den Bonner THV 3 geriet man bereits im ersten Viertel mit 1:4 in Rückstand und lief dem die ganze Spielzeit – trotz Leistungssteigerung in Hälfte zwei – hinterher.

 

Direkt mit der ersten Szene gerieten die Viersenerinnen in Rückstand, nach Ballverlust im Aufbau zog Bonn eine lange Ecke, der Ball kam schnell in den Kreis, die Abwehr bekam keinen Zugriff und es klingelte. Doch Viersen spielte gut dagegen, befreite sich aus dem Pressing immer wieder geschickt und kam selbst zu einigen guten Kreisszenen. Fünf Minuten nach dem Gegentor brachte ein schneller Konter über Caro Riedel den Ausgleich: nach Ballgewinn scheiterte Sie noch im ersten Versuch an der Torfrau, konnte aber den Abpraller kontrollieren, brachte den Ball nochmal gefährlich vor das Tor und am kurzen Pfosten spitzelte Jenny Thielen den Ball über die Linie.

 

Großer Jubel bei Viersen, aber in der Abwehrarbeit agierte man weiter schläfrig. Sobald die Bonnerinnen schnell und direkt in die Spitze spielten, war die Viersener Abwehr vor große Probleme gestellt: innerhalb von wenigen Minuten erhöhte Bonn nach diesem Schema auf 1:4 – jedes Mal kam der VTHC nicht entscheidend in die Zweikämpfe und ermöglichte so einfache und vermeidbare Gegentore.

 

Aus der Viertelpause kam man besser, versuchte das Spiel zu kontrollieren, lief aber in einen Konter, den Marie Großkopf und Mali Nilles mit vereinten Kräften noch klären konnten. Doch keine sechzig Sekunden danach musste Großkopf zum fünften Mal hinter sich greifen, wieder stimmte die Abstimmung in der Abwehr gar nicht. Das Spiel wog hin und her, Großkopf zeichnete sich mit zwei guten Paraden bei einer Strafecke aus und drei Minuten vor der Halbzeitpause verkürzte Viersen auf 2:5. Marie Maaßen drang über links in den Kreis ein und ließ der Torhüterin keine Abwehrchance.

 

Nur noch 2:5, immerhin. Viersen wurde immer besser, erhöhte den Druck auf Bonn. Man spürte den Willen der Gastgeberinnen, sich noch nicht geschlagen zu geben. Doch aus dem Spiel heraus kreierte man zu wenig und gleich drei Strafecken ließ man liegen. Erst kurz vor er erneuten Viertelpause war es wieder Thielen nach Vorarbeit von Jane Worm und Riedel, die auf 3:5 verkürzte.

 

Doch der BTHV antwortete unverzüglich, kurz nach der Viertelpause spielte man wieder direkt und schnell nach vorne, drehte die Abwehr auf links und erziele nach klugem Querpass vor dem Tor das 3:6. Viersen war weiter die bestimmende Mannschaft, hatte gleich mehrere Strafecken und gute Chancen vor dem Bonner Tor, nutzte aber keine davon. „Kein Kommentar“, so der lakonische, aber vielsagende Satz, der auf der Tribüne rumging. Eine letzte Strafecke eine Minute vor Schluss brachte auch nichts mehr ein.

 

So ging das Spiel letzten Endes mit 3:6 verloren – gerade aufgrund des teils indiskutablen Abwehrverhaltens im ersten Viertel mit gleich vier vermeidbaren Gegentreffern. Aus diesem heißt es zu Lernen und die Erkenntnisse auf dem Platz umzusetzen. Kommendes Wochenende hat man spielfrei, das nächste Spiel findet am 17.09.2022 auf heimischer Anlage gegen den RTHC Leverkusen 2 statt. Anpfiff ist um 17 Uhr.