Trotz der 4:2-Niederlage im entscheidenden Spiel beim Düsseldorfer SC 2 sind die Hockeyherren des Viersener THC nach vier Jahren Abstinenz in die 1. Verbandsliga auf dem Feld aufgestiegen. Möglich gemacht wurde dies durch die Absage des Spiels des Verfolgers Club Raffelberg 3.
Dabei hatte man vor dem letzten Spiel alle Trümpfe in eigener Hand: drei Punkte Vorsprung auf Raffelberg, sodass man nur einen Punkt beim DSC holen müsste – den man in der Hinrunde mit 5:0 geschlagen hat – dazu den direkten Vergleich gegen Raffelberg gewonnen. Lediglich das Torverhältnis sprach für Raffelberg.
Viersen kam schlecht in die Partie. Trotz einer ersten frühen Annäherung durch Peter Fegers agierte man nervös, unsicher und ohne fehlende Verbindung in die tieferen Ebenen. Mit der ersten guten Chance der Gastgeber gingen diese in Führung, eine Strafecke wurde per gehoppeltem Schlag verwandelt. Die Verunsicherung stand den Viersenern ins Gesicht geschrieben, bis zum Ende des Viertels wurde man zwar stocksicherer, aber wie schon in der Vorwoche fehlte die Kreativität vor dem gegnerischen Schusskreis und Tor.
Im zweiten Abschnitt gestaltete sich das Spiel ähnlich: Viersen hatte mehr Ballbesitz, aber agierte wenig zielstrebig, verließ sich in der Offensive zu sehr auf Einzelaktionen als auf Teamhockey. Die besten Szenen hatten Finn Schläger nach Flanke von Niclas Westphalen von links – sein Stecher wurde gut pariert – und Linus Tweer nach Alleingang, dessen Schrubber klar mit der runden Seite geklärt wurde, was aber keine Spiel- oder persönliche Strafe mit sich zog. Düsseldorf hatte weniger offensive Szenen, nutzte aber einen Konter kurz vor der Halbzeitpause zum 0:2.
Noch war nichts verloren, man brauchte ja lediglich ein Unentschieden, um den Aufstieg unter Dach und Fach zu bringen. Dafür musste man aber besser, v.a. zielstrebiger in den entscheidenden Zonen agieren. Und es wurde mit jeder Minute besser für den VTHC, die Sicherheit kam mit jeder Minute mehr in das Spiel. Aber aus dem Spiel wollte nichts gelingen. Lediglich nach Strafecke war man erfolgreich, Daniel Klingohr verwandelte die zweite Viersener Strafecke routiniert zum 2:1-Anschlusstreffer.
Doch mehr gelang nicht in diesem Viertel, ein Schlag von Linus Tweer verpasste um Millimeter das Tor, auf der Gegenseite erkonterte sich der DSC das 3:1 nach Fehlpass im Aufbau zur letzten Viertelpause. Und kaum waren beide Teams wieder auf dem Platz, klingelte es erneut im Viersener Tor, über Umwege verwandelte Düsseldorf eine Strafecke zum 4:1.
Die Messe schien gelesen, die Köpfe gingen runter. Doch Viersen wollte noch zumindest den Spielstand verkürzen, vielleicht gelänge ja ein kleines Wunder zum 4:4? Dafür brauchte man aber erst einmal das 4:2. Aus dem Spiel war man weiter ungefährlich, dafür nach Strafecken umso mehr. Nach Variante konnte Florian Berloznik verkürzen, eine weitere Strafecke von Klingohr rauschte nur knapp rechts unten vorbei. Aber das war es auch an gefährlichen Chancen – der VTHC war einfach ungefährlich.
Somit war die Niederlage vollkommen in Ordnung. Obwohl man die zweite Halbzeit die bessere Mannschaft war und diese 2:2 ausging – ein Resultat, was ja gereicht hätte für den sicheren Aufstieg – hat man das Spiel durch eine schwache erste Hälfte verloren. Dann sickerte aber die Nachricht durch, dass Raffelberg 3 nicht aufsteigen will, ihr eigenes Spiel gegen Moers aus diesem Grund abgesagt hat und man dennoch aufgestiegen sei. Als dann gegen 23 Uhr am Abend die Bestätigung vom Staffelleiter kam, feierten die wenigen verbleibenden Viersener im eigenen Clubhaus eine – verständlicherweise gedämpfte und kleine – Aufstiegsfeier.
Die Sommerpause steht nun an, die Vorbereitung auf die 1. Verbandsliga beginnt umgehend. Nach 3 Saisons und insgesamt 4 Jahren Pause spielt man wieder dort, wo man sich selbst auch sieht. Dass man dafür bessere Leistungen braucht, als man diese gegen den DSC gezeigt hat, ist allen klar.