Dank einer deutlichen Leistungssteigerung haben die Hockeyherren des Viersener THC im Spitzenspiel gegen den Club Raffelberg 3 die Tabellenspitze zurückerobert. Matchwinner war Routinier Daniel Klingohr mit einer verwandelten Strafecke knapp 10 Minuten vor Schluss.
Das erste Viertel verlief bei bestem Hockeywetter ohne große Highlights. Viersen hatte etwas mehr Ballbesitz, kam aber selten konstruktiv in die gefährliche Zone. Die Gäste aus Duisburg spielten direkter, zielstrebiger in die Spitze, allerdings ebenfalls ohne große Torchancen. Matthias Jansen hatte zur Mitte des Viertels die beste Gelegenheit für den Gastgeber, seine argentinische Rückhand aus halbrechter Position verfehlte das Ziel deutlich. Auf der Gegenseite konnten die Kreiseintritte der Gäste gut wegverteidigt werden.
Im zweiten Abschnitt wurde Raffelberg etwas besser, hatte einige gute Szenen im Kreis und erspielte sich zwei Strafecken, die jedoch beide gut abgewehrt werden konnten. Viersen kam kaum über die Mittellinie, im Mittelfeld fehlten die Anspielmöglichkeiten, dazu kamen einige technische Nachlässigkeiten im Aufbau. Zur Mitte der Hälfte fiel dann Matthias Jansen aufgrund einer Handverletzung aus, die Offensive der Gastgeber somit geschwächt – was sich auf dem Platz widerspiegelte. Eigene Chancen kreierte man in der Folge kaum noch. Sekunden vor der Halbzeit hatte dann der VTHC ein großes Glück, als man im eigenen Schusskreis trotz einer eigentlich geklärten Situation den Ball verlor, der gegnerische Stürmer an den Viersener Verteidigern und am Keeper Vincenzo Parasiliti vorbeiging, den Ball aber nicht in das leere Tor legen konnte.
Mit diesem Schreckmoment ging es in die Halbzeit. Man besann sich auf seine eigenen Stärken und stellte leicht um: Klingohr wurde aus dem Mittelfeld auf den rechten Flügel gezogen, dafür das Mittelfeld in die Hände von Linus Tweer und Tim Eichstädt gelegt. Dies zahlte sich aus, nach kurzem Abtasten der beiden Teams übernahm der VTHC das Heft des Handelns. Speziell über die rechte Seite kreierte man immer wieder gute Chancen, vergab jedoch die ersten zwei Strafecken. Aus dem Spiel heraus vergaben Tweer und Scheuerle gute Chancen, ehe fünf Minuten vor der Viertelpause man nach einem der vielen guten Ballgewinne in der Raffelberger Hälfte gut in den Kreis kam. Alex Veenhof scheiterte noch am Keeper, Tweer nahm den Abpraller per Eishockeyschlag direkt, der Schuss konnte nur mit dem Fuß auf der Torlinie abgewehrt werden – Siebenmeter für den VTHC. Doch Tweer schoss zu unplatziert, der Duisburger Keeper war auf der Hut.
Viersen blieb trotz dessen am Ball, spielte zielstrebig, aber hatte noch kein Glück. Raffelberg kam erst in den letzten Sekunden des Viertels wieder gut in die Viersener Hälfte, die Flanke von rechts rauschte jedoch an Freund und Feind vorbei ins Aus. Noch einmal Pause, noch einmal durchatmen. Der VTHC blieb am Ball, erspielte sich immer wieder gute Szenen im Raffelberger Viertel und zog nach fünf Minuten eine Strafecke nach guter Hereingabe von rechts. Die erste Strafecke wurde wiederholt – ein Verteidiger war zu früh herausgelaufen – und die damit verbundene Schwächung der Abwehr nutzte Klingohr zur mittlerweile verdienten 1:0-Führung.
Es entwickelte sich eine hektische, intensive Schlussphase mit vielen Unterbrechungen. Beide Mannschaften hatten dabei Glück: zuerst rauschte eine Strafecke der Gäste fünf Minuten vor Ende knapp am Torwinkel vorbei, ehe zwei Minuten vor Schluss der VTHC einen 4:2-Konter nicht verwertete. Auch eine letzte Schlussoffensive der Gäste wehrten die Gastgeber souverän ab.