Anderthalb Jahre Pause vom Hallenhockey, eine komplett ausgefallene Saison im Vorjahr musste man verkraften, nun ist wieder Budenzauber angesagt. Zum Auftakt der Hallenrunde haben die Viersener Hockeyherren das erste Testspiel gegen den Hellerhofer SV mit 5:2 gewonnen. Entscheidend war dabei eine gute erste Hälfte, nach der man sich eine komfortable Führung erspielt hatte.
Trotz eines bunt zusammengewürfelten Kaders (gleich vier Jugendspieler gaben ihr Hallendebüt in den Herren, dazu kamen einige Rückkehrer nach längerer Abstinenz vom Krummstock, ebenso einige Ausfälle) und einer quasi fehlenden Vorbereitung starteten die Herren konzentriert und gut in die Partie. Lukas Fegers konnte nach knapp 90 Sekunden per schönem Rückhandschlenzer aus linker Position in den langen Winkel die frühe Führung erzielen. Viersen stand gegen den Ball sicher, zeigte wenig Lücken, hatte aber mit dem Ball noch Probleme, sich Chancen zu kreieren. In der Offensive passte – verständlicherweise – die Abstimmung noch zu selten. Auch Hellerhof kam nach ein paar Minuten in die Partie, erspielte sich eine Strafecke, die Max Mönch auf der Linie an den Kopf bekam, sodass ein Siebenmeter verhängt wurde, welchen Vincenzo Parasiliti in seinem ersten Herrenspiel gekonnt am Tor vorbeiguckte.
Viersen ließ sich davon nicht beeindrucken, spielte weiter sein Spiel und erhöhte sukzessive. Zuerst Matthias Jansen, dann Mats Hasebrink – zwei Jugendspieler trafen aus sehr ähnlichen Situationen von halbrechts zum verdienten 3:0-Stand nach dem ersten Viertel. Hellerhof hatte zwar auch einige Torschüsse und Offensivszenen, aber noch kein Schussglück. Die Pause tat dem Spiel der Herren keinen erkennbaren Abriss, allerdings wurde es mit zunehmender Spielzeit wilder. Beiden Seiten merkte man an, dass noch nicht viele Trainingseinheiten in der Halle absolviert wurde: Ballverluste im Mittelfeld, teils nicht passende Abstände im Spiel gegen den Ball, überhastete Aktionen im eigenen Aufbau – Kinderkrankheiten, die solche Testspiele zu Tage bringen. Der VTHC leistete sich etwas mehr dieser Unsauberkeiten, konnte sich jedoch auf seine gute Abwehr in der eigenen Hälfte verlassen und erhöhte zur Mitte des zweiten Viertels auf 4:0, als Albrecht Röder am kurzen Pfosten den Keeper per Stecher überraschte.
Es hätten gut und gerne noch mehr Tore – auf beiden Seiten! – fallen können, aber beiden Seiten fehlte das Schussglück bzw. die letzte Konsequenz im Abschluss. Nach der Halbzeitpause wurden die Gäste besser, Viersen fahriger. Man merkte dem Team nicht nur die lange Hallenpause, sondern viel mehr die fehlende Routine und Abstimmung untereinander an. Die Landeshauptstädter spielten nicht berauschendes, dominantes Hockey, doch ihre Eingespieltheit war in dieser Phase der Trumpf. Durch zwei Tore – beide auch begünstigt durch eine instabile Viersener Abwehr – verkürzten sie bis Mitte des Viertels auf 4:2. Dies schien den VTHC wieder zu wecken, man spielte gegen den Ball wieder konzentriert, aktiv, gallig und konnte den geschrumpften Vorsprung halten. Offensiv hatte man erst gegen Ende des Viertels wieder Chancen (Linus Tweer setzte von links einen Schlenzer nur knapp über das Tor, Peter Fegers vergab eine Großchance nach guter Vorarbeit seines Bruders), nutzte diese aber nicht.
Es dauerte bis in das letzte Viertel, ehe wieder ein Tor zu bejubeln war: Lukas Fegers schweißte die erste Strafecke für den VTHC in das linke Kreuzeck. Hellerhof hatte zwar auch noch ein, zwei gute Szenen, forderte den VTHC auch nun mehr durch intensives Pressing auf die Verteidiger, doch konnte keinen Ertrag daraus schlagen. Die Gastgeber brachten das Spiel routiniert über die Zeit.
Unterm Strich ist der Sieg für den VTHC verdient, da man in der ersten Halbzeit die bessere, weil effektivere Mannschaft war. Doch man hat auch gesehen, woran man in der kommenden Woche arbeiten muss, damit man guten Mutes in die Saison starten kann. Das erste Punktspiel der Herren steht am 07.11.2021 an, man gastiert um 14 Uhr beim Absteiger vom Düsseldorfer SC 2.