Dank einer starken zweiten Halbzeit hat die weibliche U18 des Viersener THC das Auswärtsspiel beim Lokalrivalen vom Rheydter SV mit 2:5 gewonnen und sich somit das Ticket für die Endrunde in der Verbandsliga gesichert. Dabei lag man zweimal zurück, konnte sich jedoch auf seine Topstürmerin Caro Riedel verlassen, die mit vier Toren die überragende Akteurin war.
Für beide Mannschaften war die Ausgangslage klar: beide hatten einen 3:0-Sieg gegen den dritten Gruppengegner SV Büderich auf dem Konto, sodass beide einen Sieg für den Gruppensieg benötigen würden – bei einem Remis nach regulärer Spielzeit müsste ein Penaltyschießen entscheiden. So war es nicht überraschend, dass das erste Viertel von beidseitigem Abtasten geprägt war. Viersen hatte etwas mehr Ballbesitz, Rheydt die leichte Überzahl an Schusskreisszenen – aber Torgefahr strahlte keine Mannschaft aus. Dazu machten sich die Gäste durch ungenaue Pässe im eigenen Aufbau das Leben zusätzlich schwer, gaben so immer wieder früh den Ball aus der Hand und mussten wieder auf Verteidigung umstellen.
Dies setzte sich im zweiten Viertel fort, und nun nutzte Rheydt eine seiner Chancen zur Führung: in zentraler Position knapp im Schusskreis wurde der Ball behauptet, die Viersener Verteidigung schaute nur zu, anstatt zu stören und ermöglichte so den Drehschuss, der im linken unteren Eck unhaltbar für Marie Großkopf einschlug. Viersen war sichtlich geschockt, konsterniert und hatte Glück, nicht direkt das zweite Gegentor zu bekommen – einige gute Gelegenheiten konnten gerade noch rechtzeitig geklärt werden. Die Gäste schüttelten sich, zeigten Moral und konnten durch Caro Riedel Sekunden vor der Halbzeitpause ausgleichen, nachdem die Torschützin energisch den Ball in den Schusskreis trieb, der Nachschuss immer wieder möglich gemacht wurde und schlussendlich im Rheydter Tor untergebracht wurde.
1:1 zur Halbzeit, vielleicht etwas schmeichelhaft. Die zweite Hälfte begann wie die erste – beide Mannschaften neutralisierten sich, wollten nicht in Rückstand geraten. Diesmal war es der VTHC, der die besseren Ansätze zeigte und offensiv die bestimmende Mannschaft war. Den Höhepunkt erreichte diese Phase in einer Strafecke für den VTHC, die trotz des Verstoppens erneut vor das Tor gebracht wurde, Malin Albers schlenzte mit der Rückhand, doch auf der Linie hielt eine Feldspielerin den Ball mit dem Arm auf – ein klarer Siebenmeter, der jedoch nicht gegeben wurde. Lautstarke Proteste auf Viersener Seite verhallten ungehört und als Rheydt quasi im Gegenzug erneut in Führung gehen konnte – ein Seiteneinschlag wurde nicht gut verteidigt und im Anschluss Großkopf noch getunnelt wurde – schien das Spiel für den VTHC gelaufen zu sein.
Aber wie schon in Hälfte eins zeigte man Moral, man reagierte nun noch entschlossener und spielte aggressiv gegen den Ball, zielstrebig nach vorne und vor allem: man belohnte sich. Zuerst Lana Hommes nach Flanke von Leonie Oehmen, dann erneut Riedel im Konter: bis zur Viertelpause hatte man das Spiel gedreht. Rheydt wackelte, wankte und Viersen versetzte den entscheidenden Stoß, als Riedel im letzten Viertel mit ihren Toren drei und vier an diesem Vormittag auf 2:5 stellte – die Krönung war das 2:4 per gekonntem Heber an der Keeperin vorbei. Doch dabei blieb es nicht, man hatte noch einige Chancen auf ein höheres Ergebnis, nutzte diese jedoch nicht konsequent. Auch eine Schlussoffensive des RSV brachte dank einer aufmerksamen Defensive der Viersenerinnen nichts Zählbares auf die Anzeigetafel, es blieb beim 2:5 für die Gäste.
Unter dem Strich zeigte der VTHC in der zweiten Hälfte, vor allem nach dem nicht gegebenen Siebenmeter, eine starke Leistung. Negativ ankreiden muss man jedoch die erste Hälfte, in der die eigenen Stärken nicht bzw. nicht komplett auf den Platz gebracht wurden. Dass dennoch der Einzug in die Endrunde am Ende auf dem Papier steht (der zweite in den letzten drei Feldsaisons), spricht für die Qualität der Mannschaft.
Diese findet am kommenden Samstag statt. Gegner im Halbfinale wird der Gruppenerste der Gruppe C sein, sehr wahrscheinlich wird dies Schwarz-Weiß Neuss sein. Ausrichter, genaue Uhrzeiten und finaler Spielplan waren bei Redaktionsschluss noch nicht veröffentlicht.