22.09.2020
Es reichte ein Unentschieden, doch das letzte Tor wollte einfach nicht fallen: Die weibliche Jugend B des Viersener THC hat in einem dramatischen Spiel gegen den TV Jahn Hiesfeld die sicher geglaubte Teilnahme am Viertelfinale verspielt. Durch die 3:4-Niederlage und den Sieg des Club Raffelberg 2 rutschte man am letzten Spieltag noch auf Platz 2 ab.
Dabei war man vor dem Spiel in der bestmöglichen Position: ein Unentschieden würde sicher zum Gruppensieg reichen – ein Sieg sowieso. Und wie es mittlerweile Usus ist, verschlief man die ersten Minuten des Spiels. Doch wenn man es in den vorherigen Spielen gegen Raffelberg oder Preußen Duisburg noch schaffte, kein Gegentor zu kassieren, konnte diesmal Hiesfeld nach fünf Minuten durch eine Strafeckenvariante in Führung gehen.
Der Schock saß tief, eine schnelle Reaktion blieb erst einmal aus. Viersen berappelte sich, erspielte sich immer wieder gute Angriffe über rechts, verspielte aber auch viele gute Möglichkeiten durch ungenaue oder überhastete Pässe. Man hatte Glück, dass Hiesfeld seine Chancen nicht nutzte, sodass Caro Riedel mit dem ersten Pausenpfiff den schmeichelhaften Ausgleich erzielen konnte. Das Unentschieden hielt jedoch nicht lange, denn noch in der ersten Minute nach Wiederanpfiff konnte Hiesfeld per Strafecke das 1:2 erzielen.
Das zweite Viertel lief dann sehr ähnlich zum ersten: Viersen hatte gute Szenen (vor allem über die rechte Seite), aber vergab auch allzu oft gute Möglichkeiten durch ein schlampiges Passspiel. Dass der Rückstand nicht frühzeitig höher wurde, ist einer guten und giftigen Abwehr im eigenen Viertel zu verdanken, die immer wieder Hiesfeld gut und sauber verteidigte. Drei Minuten vor der Pause konnte dann erneut Riedel nach Konter den 2:2-Ausgleich erzielen.
Noch schien alles gut zu laufen, mit diesem Ergebnis wäre man sicher Gruppensieger und somit im Viertelfinale. Selbst eine knappe Niederlage wäre nicht dramatisch gewesen, da Raffelberg noch spielen musste und man sich auch gute Chancen auf den achten Platz im Viertelfinale als bester der sieben Gruppenzweiten ausrechnete.
Doch ersten kommt es anders und zweitens als man denkt: im dritten Viertel spielte fast nur Hiesfeld. Viersen hatte zwar auch ein, zwei gute Angriffe und weiterhin eine konzentrierte Defensive, aber Hiesfeld war die überlegenere, weil clevere Mannschaft. So war es nicht unverdient, dass sie auf 2:4 davonzogen (ein schöner Lupfer über Tina Apsel und erneut eine Strafeckenvariante). Viersen schien sichtlich geschockt, die letzte Viertelpause kam da zum richtigen Zeitpunkt.
Und wie schon in den ersten beiden Gruppenspielen war das letzte Viertel das beste der Viersenerinnen. Endlich zeigte man auf dem gesamten Platz den notwendigen Biss, den Willen, die Leidenschaft, die die Mannschaft in den ersten Spielen so ausgezeichnet hat. Dazu kam aber ein großes Pech im Abschluss: bis auf den Anschlusstreffer von Riedel zehn Minuten vor Ende wollte der Ball die Torlinie nur außerhalb des Tores überqueren. Reihenweise landeten die Torschüsse entweder im Keeper oder im Grundlinienaus: Lotte Anstötz nach schnellem Ballgewinn am Hiesfelder Schusskreis, Riedel und Lana Hommes nach Konter, Leo Oehmen nach Strafecke – dazu noch einige gute Angriffe und Konter, es wollte einfach nicht passieren. Von Hiesfeld kam in der Schlussphase offensiv fast gar nichts mehr, auch defensiv zeigten sie die eine oder andere Anfälligkeit, aber hatten das Glück auf ihrer Seite.
Es half letzten Endes nichts, Hiesfeld gewann das Spiel mit 3:4 – letzten Endes verdient, da sie ihre Chancen einfach cleverer nutzten und über drei Viertel des Spiels die bessere Mannschaft waren. Durch diese Niederlage blieb der VTHC zwar vorerst noch auf Platz 1 in der Gruppe, aber durch den 3:0-Auswärtssieg von Raffelberg bei Preußen Duisburg rutschte man aufgrund des schlechteren Torverhältnisses (7:5 beim VTHC, 10:2 bei Raffelberg) noch auf Platz Zwei der Gruppe C ab. Doch auch dieser Platz reicht nicht für die Qualifikation am Viertelfinale, da in der Gruppe A der Düsseldorfer SC 2 auf sieben Punkte kommt und man selber nur auf sechs Punkte.
Somit ist die Saison für die WJB beendet. Man wird im Winter wieder angreifen.