04.02.2020
Die WJB des Viersener THC hat am vergangenen Wochenende trotz guter Leistungen Punkte verpasst. Sowohl gegen die Spielgemeinschaft von der Dortmunder HG und TuS Iserlohn als auch gegen Blau-Weiß Köln 2 konnte man das eigene Spiel nicht in Tore ummünzen.
Im Auftaktspiel des Tages gegen Dortmund/Iserlohn begann der VTHC feldüberlegen, fand immer wieder die Lücken im gegnerischen System, konnte aber sich allzu selten Torchancen erspielen. Zwei Strafecken konnte man sich zwar erspielen, diese aber nicht nutzen. Als die Konzentration dann etwas nachließ, übernahmen die Gastgeberinnen die Initiative und konnten zur Mitte der ersten Hälfte nach Angriff über die linke Seite per schönem Drehschuss in Führung gehen. Diese konnten sie in die Halbzeit konservieren, vor allem aufgrund des zu schwachen Angriffspiels der Viersenerinnen.
Die Halbzeitansprache war auf beiden Seiten noch nicht ganz verhallt, da hatten die in schwarz gekleideten Mädels aus dem Bergischen Land ihre Führung ausgebaut: auf der rechten Seite konnte man sich gut durchsetzen, der Ball wurde dann nicht geklärt, sodass am langen Pfosten eine Stürmerin zur 2:0-Führung einschob. Dieser Gegentreffer zeigte dann Wirkung bei den Gästen. Auch wenn man viele Bälle abfing und vielversprechende Konter hätten laufen können, vergab man viele dieser Möglichkeiten durch ungenaue Pässe oder Dribblings. Auf der Gegenseite konzentrierte sich Iserlohn auf die Defensive und setzte gelegentlich Konter, die dann direkt Torgefahr ausstrahlten. Aber eine gut aufgelegte Hedda Henneböhl im Viersener Kasten hielt diesen sauber. Auch eine letzte Schlussoffensive des VTHC versandete ohne einen durchaus verdienten Ehrentreffer.
Nach längerer Pause stand das zweite Spiel des Tages an, gegen Blau-Weiß Köln 2 wollte man nun Punkte holen. Der Start war dann auch vielversprechend, denn Köln kam mit dem druckvollen, offensiven Tempo der Viersenerinnen zu Beginn nicht klar. Anders als im Spiel zuvor zeigte man nun viele schöne Kombinationen, erlief sich die Bälle und zeigte den notwendigen Biss, aber zum Abschluss kam man allzu selten. Wie schon im ersten Spiel brachte nach sieben Minuten ein Konzentrationsabfall das Viersener Offensivspiel zum erliegen. Und wie schon im ersten Spiel konnte dies der Gegner zu seiner Führung nutzen.
Dieser Treffer bewirkte ein Aufrappeln beim VTHC, wie schon zu Beginn der Hälfte spielte man sich mit schönen Kombinationen nach vorne, kam aber zu selten zum Abschluss. Allein Lilo Stephan stand zweimal nach cleveren Ziehern frei vor dem gegnerischen Keeper, zweimal konnte dieser die Szene aber noch entschärfen. Aber man hatte auch das Glück auf seiner Seite: mehrere lange Bälle durch die Mitte führten zu hochkarätigen Chancen, aber jedes Mal entschärfte Henneböhl die Chancen durch kluges Positionsspiel oder ihre Reflexe.
Die zweite Hälfte begann dann mit mehreren Nackenschlägen für den VTHC. Zum ersten sorgten zwei schnelle Gegentore für eine gewisse Fruststimmung bei den mitgereisten Anhängern und Spielern – zuerst wurde ein klar hoher Rückpass nicht abgepfiffen, der zum 0:2 führen sollte, dann spielten die Domstädterinnen einen Angriff lehrbuchmäßig mit zwei schnellen Pässen in den Kreis, wo sich die Stürmerin dann gekonnt gegen Lisa Gartz und Hedda Henneböhl durchsetzte – zum zweiten wurde Emily Adler im Mittelfeld per rüdem Bodycheck aus dem Spiel genommen, eine Bestrafung in Form einer Zeitstrafe blieb aus.
Aber die Niederrheinerinnen steckten nicht auf, spielten weiter offensiv mit und waren die überlegene Mannschaft. Köln gelang kaum noch etwas, immer wieder fing man Bälle frühzeitig ab und konnte Angriffe entwickeln. Einen dieser abgefangenen Bälle konnte Lilo Stephan nach schönem Dribbling zum umjubelten 1:3-Anschlusstreffer versenken. Doch zu mehr sollte es am Ende nicht reichen, gerade die fehlende Kreation von Chancen war ausschlaggebend.
Dass somit zwei Niederlagen zu Buche stehen, ist mit gemischten Gefühlen zu betrachten: Zum einen war man über lange Phasen in beiden Spielen mindestens auf Augenhöhe mit den Gegnern, gerade gegen Köln wäre ein Remis leistungsgerechter. Aber dafür leistete man sich zu lange Phasen der mangelnden Konzentration, in denen der Gegner sehr konsequent agierte. Nun heißt es, sich auf das letzte Turnier der Hallenrunde am 16.02.2020 ab 14:50 Uhr beim TV Jahn Hiesfeld vorzubereiten und dort die Hallenrunde mit Erfolgserlebnissen abzurunden.