Am vergangenen Wochenende hatten unsere Herren einen wichtigen Doppelspieltag im Abstiegskampf. Neben dem Lokalderby gegen den GHTC 2 am Sonntagabend ging es zwei Tage zuvor gegen den CSV. Beide Gegner standen mit & Punkten (Gladbach) bzw. 3 Punkten (CSV) ebenfalls unten drin, Punktgewinne hätten ein aufatmen erwirkt.
Kommen wir zuerst zum Spiel gegen den CSV: Dieses begann zwar mit ordentlichem Tempo, aber auch ohne klare Chancen. Es dauerte einige Minuten, bis Torchancen kamen, direkt die erste aufs Viersener Tor war leider drin: Nach schnellem Konter erwischte der Krefelder Christian auf dem falschen Fuß und schon durch die Beine zur Führung ein. Doch es sprach für die Moral der Viersener, dass man – wie im letzten Spiel beim DSC 3 – sich nicht unterbuttern ließ. Nur zwei Minuten danach stand Ben nach schönem Kombinationsangriff am linken Pfosten goldrichtig, Ausgleich. Kurz darauf ging Viersen sogar in Führung, Tim blieb vor dem Keeper nach langem Ball cool. Doch vorne schaffte man es nicht, sich abzusetzen und hinten stand man teilweise zu offen, sodass der CSV nach einer Einzelleistung zum 2:2 ausgleichen konnte.
Viersen nahm seine Auszeit, durchschnaufen und nochmal konzentrieren. Direkt danach gab es Strafecke für Krefeld, die zur 3:2-Führung für die Gastgeber verwandelt wurde. Aber im Gegenzug wurde Viersen ein Siebenmeter zugesprochen, Daniel scheiterte jedoch. Dies war ein Genickbruch für Viersen, die in der Folge offensiv weniger zustande brachten und defensiv mehr Lücken offenbarten. Krefeld scheiterte vorne aber immer wieder an ihrer Chancenverwertung oder am gut agierenden Torwart Christian. Dennoch trafen sie noch zwei weitere Male zum 5:2-Halbzeitstand, wobei gerade das letzte Tor eher eine Einladung der Verteidigung war.
In der Halbzeit wurde einerseits die Taktik umgestellt, andererseits nochmal die Mannschaft eingeschworen. Doch es waren keine zwanzig Sekunden gespielt, da schien der ganze Plan Makulatur: Nach Fehlpass im Aufbau wurde der Konter schnell gespielt, ein Querpass, 6:2 für Krefeld. Doch wieder zeigte man tolle Moral, gerade Bene drehte nun richtig auf. Er initiierte ein Tor (Treffer: Lukas), erzielte eins selber und hielt hinten den Laden zusammen. Man blieb nun vorne dran, schaffte es aber nicht, den Ausgleich zu erzielen. Es entwickelte sich ein temporeiches Spiel, bei dem Technik und Kombinationen eher zweitrangig waren, Kampf und Wille bestimmten das Spiel. Der CSV konnte daraus nun mehr Kapital schlagen und auf 8:4 und 9:6 wegziehen (Tore: Ben, Tim). Dazu kam noch, dass Viersen vorne einiges an Pech hatte: Ein Schuss von Tim traf nur den Pfosten, mehrere gute Gelegenheiten landeten nur im Torwart oder neben dem Tor.
Das 9:7 sechs Minuten wollte zwar noch fallen, danach ging Viersen aber zu planlos zu Werke, um noch einen Punkt mitnehmen zu können (Tor: Lukas). Doch bitterer als die Niederlage war die Verletzung von Keeper Christian, der in der Schlussminute ein Knie so unglücklich in den Nacken bekam, dass er für das Spiel am Sonntag ausfiel.
Keine zwei Tage nach dieser unglücklichen Niederlage stand am Sonntagabend der Hinrundenabschluss in heimischer Halle gegen den GHTC 2 an. Trotz geschwächter Mannschaft (zwei Spieler waren kränkelnd, einer kam direkt von einer Studienfahrt aus Polen zurück, der Torwart hatte bisher nicht gespielt), hielt man gut dagegen und war die spielbestimmende Mannschaft. Aber vorne wollte man seine zahlreich vorhandenen Chancen nicht nutzen, allein Ben hatte drei gute Gelegenheiten, die jedoch zu keinem Tor führten. Mitte der ersten Halbzeit konnte der GHTC mit der ersten wirklich gefährlichen Aktion in Führung gehen, nach langen Pass drehte sich der Stürmer an Timon vorbei und legte den Ball ins leere Tor. Doch im Gegenzug – ein besonderes Merkmal des Viersener Spiels der letzten Wochen – versenkte Daniel eine Strafecke sehr cool zum Ausgleich.
Als, wieder im Gegenzug, das 1:2 fiel, schien die Moral gebrochen, aber das Tor wurde zurecht wegen eines Schlages als Torschuss zurückgenommen. Danach beruhigte sich das Spiel wieder, Viersen konnte die sich bietenden Chancen nicht nutzen und ließ hinten nichts zu. Doch in den letzten Sekunden überschlugen sich die Ereignisse: Ein Gladbacher Angriff wurde auf der linken Seite abgefangen, der Konter gelaufen, doch kurz vor dem Kreis abgewehrt, der Gegenkonter wieder abgefangen, der darauffolgende Angriff zehn Sekunden vor Schluss kurz vor der Mittellinie abgefangen, ein Steilpass, ein Abschluss, 1:2 für Gladbach drei Sekunden vor der Halbzeit.
Aus dieser kamen die Viersener mit leichten optischen Vorteilen, aber zwingende Situationen ergaben sich auf keiner Seite. Die wenigen Gelegenheiten waren aber eher auf das Viersener Tor, gleich zweimal vergab ein Gladbacher aus bester Position kläglich. Dass der GHTC nicht schon in dieser Phase wegzog, lag am grandios haltenden Timon. Zur Mitte der Hälfte konnte der GHTC durch einen Doppelschlag auf 1:4 wegziehen, darauf folgte eine Viersener Auszeit. Die Kräfte wurden nochmal gesammelt, es folgte ein Viersener Sturmlauf. Doch außer einer Stecherecke, die nur den Pfosten traf, und dem kurz darauffolgenden 2:4 durch Carsten wollte kein Tor mehr fallen. Die Zeit lief Viersen davon und als der GHTC zwei Minuten vor Schluss das 2:5 erzielte, war der Deckel drauf.
Nach diesem Doppelspieltag stehen zwei unglückliche Niederlagen, womit Viersen weiter auf dem vorletzten Tabellenplatz bleibt. Für die Mannschaft spricht, dass sie sich im Vergleich zu den ersten Spielen gesteigert hat und in den drei Spielen im neuen Jahr zumindest auf Augenhöhe, wenn nicht sogar überlegen agierte. Auch die Moral ist zu nennen, da man sich nun nicht mehr von Rückständen entmutigen lässt und am Ball bleibt. Aber die Chancenverwertung und eine fehlende Cleverness in entscheidenden Szenen führen immer wieder zu Gegentoren und Rückständen.
Das nächste Spiel der Herren ist am 20.01. um 10 Uhr morgens zuhause gegen den RSV